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Agruss: Morok (Review)
Artist: | Agruss |
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Album: | Morok |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post-Atomic Black Metal |
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Label: | code666 | |
Spieldauer: | 68:14 | |
Erschienen: | 26.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Beim Durchlesen des Infoschreibens stand die Abwehr des Rezensenten wie eine Eins. Noch traumatisiert vom letzten SICK-Album „Satanism, Sickness, Solitude“, welches von Kollege Schiffmann zu Recht filettiert wurde, macht sich nun etwa eine weitere ukrainische Band auf, um das Tschernobyl-Thema plakativ nach außen zu tragen, oder wie oder was? Bei AGRUSS verhält sich die Gewichtung von Image und Musik glücklicherweise komplett anders, denn im Gegensatz zu SICKs krassem Image, das den akustischen Inhalt, der von Nanorelevanz nur so strotzte, völlig übertünchte, lassen diese sechs Musiker lieber die Musik für sich sprechen und verarbeiten das Thema auf intensiv-emotionale Art.
Hierbei legen sich AGRUSS stilistisch kaum fest. „Extrem“ dürfte da noch der größte gemeinsame Nenner auf diesem ersten Teil einer geplanten Trilogie sein, denn von Death Metal und Black Metal über Grindcore, Crust, Hardcore mit und ohne Post davor bis hin zu ambientartigen Anflügen oder gar Deathcore sind hier sämtliche derberen Gangarten vorhanden. Die meist recht langen Kompositionen sind weniger Songs, sondern eher cineastische musikalische Eruptionen, bestehend aus ineinander übergehenden Parts, die für sich allein Szenarien, Gefühle, Kämpfe gegen die Ohnmacht und die Macht, die Zerstörung, die Verwüstung, die Aussichtslosigkeit symbolisieren. Ein ganz wichtiges Instrument scheint diesbezüglich der Einsatz der zahlreichen Stimmlagen und -farben zu sein, denn es wird geschrien, gegrowlt, gerufen, gelitten, gekeift, ja manchmal hat man direkt das Gefühl, dass die Ausstöße von echtem physischem Schmerz herrühren.
Der Sound ist recht verwaschen, was der apokalyptischen Musik allerdings bestens zu Gesicht steht, ja sogar das unterstreicht, was die Band auszudrücken versucht. AGRUSS machen den Eindruck, als würden sie sich nicht einfach nur auf ihr Schicksal und die tiefe Narbe im Planeten Erde stützen und das als Aufhänger nutzen, um ihre Musik zu promoten, sondern als ob sie sich wirklich Gedanken über Tschernobyl und das Danach gemacht haben und aus diesen Impressionen und Erfahrungen nun Stück für Stück Kunst erschaffen.
FAZIT: „Morok“ ist ein beklemmendes, musikalisch zwar nicht perfektes, aber dafür umso atmosphärischer und ehrlicher vorgetragenes Werk, das Verzweiflung und Wut ungefiltert wiedergibt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Damnation
- Morok
- Punishment For All
- Fire, The Savior From The Plague
- Ashes Of The Future
- When The Angels Fall
- Under The Snow I
- Under The Snow II
- Under The Snow III
- Sonstige - Tvorek, Kadya, Pikach, Nirf, Anton, Mark
- Morok (2012) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 19.04.2012 |
Das SICK-Album war super, oller Banause. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 19.04.2012 |
Na ich weiß doch, dass dein Anspruchsrezeptor manchmal ein wenig defekt ist. ;-P |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 19.04.2012 |
Ich kann ja auch ohne Anspruch Spaß haben. :-p |