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Andreas Böhlen Band: cruise (Review)
Artist: | Andreas Böhlen Band |
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Album: | cruise |
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Medium: | CD | |
Stil: | Cool Hot Jazz |
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Label: | UNIT Records | |
Spieldauer: | 52:58 | |
Erschienen: | 19.10.2012 | |
Website: | [Link] |
„cruise“ ist das Debüt des jungen Saxophonisten ANDREAS BÖHLEN und seiner Band, die aus Bruder Sebastian an der Gitarre, Bassist Jakob Dreyer und Drummer Severin Rauch besteht. Muss man erwähnen, denn jeder Musiker des Quartetts bekommt genügend Raum, um auf dem Album zu brillieren. Zu Recht.
Die Stimmung auf „cruise“ ist eher brodelnd als eruptiv. ANDREAS BÖHLEN spielt wunderbar warm, zelebriert Leichtigkeit, gepaart mit geradezu klassischer Präzision. Hier wird nicht ausufernd gejammt, sondern mit poetischer Klarheit musiziert. Da finden sich Anklänge an „Round Midnight“ bei „cruise, part II“, an den „Angel Heart“-Soundtrack von Courtney Pine, und Sebastian Böhlen flirtet zuweilen mit einem entspannten BILL FRISELL.
Akademisch wird es selten, die Musik des Quartetts fließt, weiss mit abwechslungsreichen Rhythmen zu überzeugen, ohne in exaltierte Hektik zu verfallen („Groove S“). Doch die wahre Stärke liegt im Hauch des Flüchtigen, in den intimen Momenten wie dem Bass-Solo in „Windmoment“ und dessen Ablösung durch das lyrische Saxophon. Es zeugt vom Können der Musiker, solche kontemplativen Momente zu erschaffen und trotzdem nicht einzubrechen in ein lapidares Sammelbecken aus Wohlfühlmelodien. Das ist Musik sowohl für Stunden zu zweit wie für einen mitternächtlichen Ausflug an den Tresen einer Bar, die es so gar nicht mehr gibt.
FAZIT: Musik, die vom Gestern erzählt und gleichzeitig fest im Hier und Jetzt steht, die ihre Wurzeln im Bebop- und Cool-Jazz hat und diese unbeschwert und intelligent in die Gegenwart transportiert. „cruise“ ist ein Album zum Versinken und gleichzeitig zum bewussten Hören. Laut. Denn es klingt auch verdammt gut.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Duchess
- Cruise
- Groove S
- Windmoment
- Open Up
- Never Lost But Found
- Thrice Happy
- Burschenabschied
- Bass - Jakob Dreyer
- Gitarre - Sebastian Böhlen
- Schlagzeug - Severin Rauch
- Sonstige - Andreas Böhlen
- cruise (2012) - 12/15 Punkten
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