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Andreas Gross: Grounds Of Ashes (Review)

Artist:

Andreas Gross

Andreas Gross: Grounds Of Ashes
Album:

Grounds Of Ashes

Medium: CD
Stil:

Ambient Dark Wave Dream Pop

Label: Echozone
Spieldauer: 63:18
Erschienen: 12.10.2012
Website: [Link]

Eigentlich könnte man jetzt die Rezension des Kollegen Schulz zum letztjährigen Album „Autumn Inventors“ komplett übernehmen und nur die Namen der erwähnten Titel ändern. Wieder hat ANDREAS GROSS ein Album mit zehn Tracks aufgenommen, ergänzt um einen Remix (der es in sich hat) und vier Live-Aufnahmen aus dem Siegener Vortex-Music-Club.

Grounds Of Ashes“ bietet erneut ein gewohnt solides Eintauchen in musikalische Traumlandschaften. Ein bisschen teutonisch steif mitunter, was der Musik aber gut steht und für Wiedererkennungswert sorgt. Es trip-hopt dezent, wogt in sachten Wellen auf und ab, man kann es Dark Pop nennen, oder eine bedachtsame Gothic-Variante, der jede Aufregung und Übertreibung fern liegt. Erdverbundener als die COCTEAU TWINS – was sehr gut ist – und nicht ganz so poppig wie die seligen PROPAGANDA; aber stimmungsmäßig ziemlich dicht dran.
Der Gesang von Swenja Schneider und Tabitha Anders ist tastend, nicht immer ganz intonationssicher, aber auch das passt zum nebelverhangenen, zerbrechlichen Sound. Glücklicherweise versucht sich keine der beiden Grazien als Opernsängerin, sondern beide bleiben dezent, zurückhaltend. Lediglich bei den Live-Titeln nervt die ein oder andere tonale Ungenauigkeit. Wird durch zögerlichen Charme aber fast wettgemacht.

Die Musik dazu gibt sich nicht überladen, sondern bleibt ökonomisch und gibt den einzelnen Instrumenten genügend Raum. So wird von vornherein der Gefahr entgangen, in matschigem Synthie-Klangbrei zu ersaufen. Hilfreich auch der kantige Einsatz von Gitarren wie auf dem kernigen „Breathing My Words“.

Eine wirkungsvolle Besonderheit ist der Einsatz eines Dudelsacks auf „Planets In Peril“, der dem Song eine ganz eigene und vor allem passende Note gibt. Derartige Einfälle und Ausbrüche aus dem Ambiente der gehobenen Erhabenheit, hätten es ruhig mehr sein dürfen. Gelungen auch der „Lilith (Don’t Call Me Eve Mix)“, der die Band ohne Umschweife in die 80er katapultiert, für die KRAFTWERK und die frühen ULTRAVOX einen Klangteppich auslegten, auf dem DEPECHE MODE, ANNE CLARK, VISAGE, HUMAN LEAGUE und die späten ULTRAVOX eine Zeitlang erfolgreich wandelten. Verschärfter Rhythmus, spröde Synthesizerklänge, cooler Gesang und trotzdem beseelte Stimmung: Passt gut ins Programm. Ebenso der Opener, bei dem sich der Chef selbst eines konvenablen SLIPKNOT-Songs annimmt. „Vermillion Pt. 2“ ist natürlich mehr GROSS als KNOT, das aber mit Stil und ohne das Original zu verraten. Ganz und gar nicht.

FAZIT: ANDREAS GROSS, wertbeständig wie gewohnt. Keine Musik um Bäume auszureißen, sondern zum Träumen und entspannten Hören ohne Reue. Ein bisschen holperig dann und wann, aber immer sehr charmant. Ein wenig mehr Mut zum Experiment, Aufbrausen oder ungewöhnlichen Einfällen (wie dem Dudelsack eine weitere Chance zu geben), ist für die Zukunft wünschenswert.

Jochen König (Info) (Review 7130x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Vermillion Pt.2
  • Shadows
  • Lilith
  • Akephalos
  • Soldiers
  • Succubus
  • Planets In Peril
  • Winter's Day
  • Breathing My Words
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  • Lilith (Don't Call Me Eve Mix)
  • Silent Halls [Live]
  • First Breath After Coma [Live]
  • Hopeful Despair [Live]
  • Shady Fortune Hunters [Live]

Besetzung:

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