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Bad Boat: Lonely Doom (Review)
Artist: | Bad Boat |
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Album: | Lonely Doom |
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Medium: | CD | |
Stil: | Stoner / Doom |
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Label: | Freak Flag | |
Spieldauer: | 26:02 | |
Erschienen: | 19.10.2012 | |
Website: | [Link] |
Wer bereits die ebenfalls gefälligen HOWLIN' WIDOW und insbesondere deren beseelten Sänger Tom Clarke gut fand, darf sich hier mit seiner Vorgeschichte beschäftigten. BAD BOAT existierten von 2002 bis 2009 und erfahren nun eine Wiederveröffentlichung ihres Abschiedswerks auf Vinyl über das rührige Label Freak Flag. Liebhaber-Stoff für Doom- bis Stoner-Freaks.
Das bemerkenswerteste dieser vier live eingespielten Stücke stammt ursprünglich vom stilprägenden Psych-Uutift SPIRIT. „Mechanical World“ von 1968 erklingt anders als erwartet nicht viel heavier als das Original. Graeme Heyburn zollt Randy California würdevoll Tribut, spielt sehr melodiös und stützt so die vermutlich stärkste Leistung von Clarke in seiner bisherigen Karriere. Im eröffnenden Titelstück tritt hingegen Gastsänger Jason Hendry in Erscheinung. Das gediegene Tempo profitiert vom mahnenden, sehr expressivem Gesang, und ab der Hälfte treten BAD BOAT das Gaspedal durch, um ein packendes Finale anzustreben. Ein kurzes Solo und die markante Hookline „Baby, it's only Lonely Doom“ machen den Song zum echten Reißer.
„Lucky To Be Breathing“ ist mit acht Minuten das Epos der Gruppe. Nach dem Intro schwellt der Sound mit Wah-Wah an, doch den Ausbruch täuscht die Band nur vor. Vielmehr bleibt ihr Fokus beim Gesang und einem effektiven Spiel mit der Dynamik. Mit “Uphill Struggle“ schließt sich der stilistische Kreis zum Opener, wobei man dem Ur-Doom von ST. VITUS so nahe wie nie kommt. Die Philosophie – kein Firlefanz – ist ohnehin die gleiche, und James Plotkin hat beim Mastering eingefangen, was die Iren packend ohne Netz und doppelten Boden tight wie gefühlvoll eingespielten.
FAZIT: Man darf das Label loben, mit BAD BOAT eine Fußnote im hart und langsam riffenden Metier herausgestellt zu haben. Innovatoren waren auf „Lonely Doom“ nicht am Werk, dafür jedoch eine Band, die nicht aus ihrer ehrlichen Haut kam und hörbar dem Sound frönte, den sie liebte – und das ist mehr, als das Gros der gegenwärtig boomenden Retro-Szene von behaupten kann, denn diese macht sich auf vorbestelltem Feld breit.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lonely Doom
- Mechanical World
- Lucky To Be Breathing
- Uphill Struggle
- Bass - Jasy Hendry
- Gesang - Tom Clarke
- Gitarre - Graeme Heyburn, John Gallagher, Gerard McGoran
- Schlagzeug - Stephen Hobson
- Lonely Doom (2012)
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