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Carlos Cipa: The Monarch And The Viceroy (Review)
Artist: | Carlos Cipa |
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Album: | The Monarch And The Viceroy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Piano Solo |
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Label: | Denovali | |
Spieldauer: | 51:36 | |
Erschienen: | 28.06.2012 | |
Website: | [Link] |
CARLOS CIPA ist 22 Jahre jung, studiert Komposition in München, ist Pianist und Schlagzeuger. Dass er ein Gefühl für Rhythmus besitzt, hört man auf „The Monarch And The Viceroy“ - auch wenn keine Trommeln vorkommen. Das Album gehört alleine dem Piano. Laut Presse-Info haben ihn ERIC SATIE und CLAUDE DEBUSSY beeinflusst. Keine schlechte Referenz für das Debüt und nicht von der Hand zu weisen.
Wobei CIPA dem Schönklang verpflichtet ist, die repetitive, ganz schlanke, eher akademische Form ist sein Ding nicht, ebenso wenig geht es ihm um fingertechnische Höchstleistungen an seinem Instrument. Auch avantgardistische Neustrukturierung ist nicht sein Ziel.
„The Monarch And The Viceroy“ steht ganz im Dienst der Melodie. Ist deshalb den romantischen Momenten eines KEITH JARRETT nahe oder auch GEORGE WINSTON, ohne dessen Hang zur Süßlichkeit. Aber auch die perlenden Pianoläufe von TONY BANKS, in jungen Jahren, sind nicht weit entfernt („Lie With Me“).
Das Album ist durch die Bank ein Genuss. Das gilt für den hervorragenden Klang wie das präzise, gefühlvolle Spiel CARLOS CIPAs, der sich zwischen Ruhe und Dramatik hin und her bewegt, als wäre es eine Leichtigkeit. Dabei versteht er es, die Grenzen von Melancholie zu Wehleidigkeit nicht zu überschreiten; ist opulent, ohne in Bombast zu ersaufen und vermeidet allzu ausladende Schlenker Richtung Pathos.
Hier hat jemand verstanden, dass man nicht immer in die Vollen gehen muss, um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, dass man der Welt nicht beweisen muss, der schnellste, wildeste und experimentellste unter Tausend zu sein, um großartige Musik einzuspielen. Man mag „The Monarch And The Viceroy“ vorwerfen, dass es wie aus der Zeit gefallen scheint, der Neoromantik ebenso verpflichtet ist wie dem Impressionismus und in Teilen auch der Progressiven (Rock)musik. Und obwohl Improvisationen nicht ausgeschlossen werden können, bzw. die Möglichkeit dazu immer vorhanden ist, spielt Jazz nur eine marginale Rolle.
Doch wer für Genuss ohne Reue zu haben ist, Schwelgen in Schönheit einfach zulässt, der findet in CARLOS CIPA und seinem „The Monarch And The Viceroy“ ein wahres Schätzchen. Und nicht nur beim Titelsong hat man das Recht zu zerfließen. Vielleicht auch die Pflicht.
FAZIT: „In Schönheit zu sterben“ mag für Fußballer nicht befriedigend sein, für ein Album wie „The Monarch And The Viceroy“ ist es das voll und ganz. CARLOS CIPA gelingt es über eine Laufzeit von fast einer Stunde, die Spannung hochzuhalten. Er besitzt die technischen Fähigkeiten und die Songwriter-Qualitäten dazu. Dabei präferiert er das Einfache, weiß, wann Zurückhaltung angebracht ist, und wann man dem Spiel seinen freien Lauf lassen kann. Das wirkt unangestrengt und locker, ist aber das Produkt einer hochkonzentrierten Arbeit. Große Kunst im Kleinen.
Bloß für Neutöner und Avantgardisten, mit der Sehnsucht permanent Grenzen zu überschreiten, könnte das Album ein Graus sein. Ansonsten kann man glücklich damit werden. Oder traurig oder verliebt oder was auch immer…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Perfect Circles
- The Whole Truth
- The Monarch And The Viceroy
- Human Stain
- Morning Love
- In Place Of Anger
- Nocturne
- Cold Night
- Lost And Delirious
- Lie With Me
- Wide And Moving
- The Dream
- Keys - Carlos Cipa
- The Monarch And The Viceroy (2012) - 12/15 Punkten
- Retronyms (2019) - 14/15 Punkten
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