Die australische Chanteuse COBY GRANT trägt diese Songs schon eine Weile mit sich herum. Hinsichtlich dessen ist es kein Wunder, dass „Is In Full Colour“ in sich geschlossen und unaufgeregt klingt, zumal die Scheibe von Leuten vom Fach realisiert wurde, die unter anderem mit Norah Jones oder Elton John zusammengearbeitet haben.

Kurzum: Der Markt für solche Musik mit den ewig gleichen Befindlichkeits-Themen ist offensichtlich noch nicht übersättigt, und so wird vermutlich auch GRANT Hörer außerhalb ihres Dunstkreises für sich erwärmen, wogegen angesichts ihrer mal heiteren, mal melancholischen Songs nichts einzuwenden ist. Allerdings lässt die Künstlerin wie viele andere Tiefgang missen und schreckt mit ihrem einstweiligen Gören-Gesang ab, dummerweise sogar gleich im Opener.

Die Produktion trägt der Chose angemessen Rechnung: Gutes Handwerk, treffliche Arrangements mit Streichern und gerne auch akustischem Bass („Picture Away“). „Young Love“ und „I Need To Know (I Could)“ sind halbwegs markante Songs; der Rest nervt den nicht-weiblichen nicht-Twen, der andere Sorgen hat als sein teuerstes Inneres.

FAZIT: Folkiger Pop Rock zum Ersten, Zweiten, … Manchmal ist jedes Wort zu viel, auch für einen „singer of songs“, wie man COBY GRANT gern verstanden wissen möchte – Songs, die auf jedem Mist gewachsen sein könnten.