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Dew-Scented: Icarus (Review)
Artist: | Dew-Scented |
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Album: | Icarus |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Metal Blade Records | |
Spieldauer: | 43:12 | |
Erschienen: | 27.07.2012 | |
Website: | [Link] |
„Icarus“ ist das neunte Kapitel in der Geschichte des Thrash-Karussells DEW-SCENTED, das von Schreihals Leif Jensen seit mittlerweile 20 Jahren betrieben wird. Der diesmal erfolgte personelle Rundumschlag betraf außer Jensens Job alle Positionen und verlegt den Schwerpunkt von Deutschland nach Holland. Maßgeblichen Anteil am neuen Lineup hat nämlich SEVERE TORTURE-Gitarrist Marvin Vriesde, der drei Viertel von der Death-Combo I CHAOS einlud (Gitarrist Rory Hansen ist auf dem Album aber noch nicht zu hören). Auch menschlich scheint das Duo Jensen/Vriesde gut zu harmonieren, und so durfte sich der in der Vergangenheit bereits live bei DEW-SCENTED aushelfende Holländer auch verstärkt ins Songwriting einbringen.
Auch wenn man kein beinharter Fan ist, dürfte die Kurskorrektur, die auf „Icarus“ vorgenommen wurde, sofort auffallen: Es geht weg vom etwas chaotischen, dissonanten Sound à la SLAYER hin zu einem an europäischen Vorbildern wie KREATOR und ARCH ENEMY orientierten Thrash, der mehr auf Power Chord-Riffing setzt. Auch die Soli fallen dementsprechend melodischer aus. Die Wiedererkennbarkeit ist durch den bewährten Songaufbau und Jensens markantes Organ aber weiterhin gegeben.
Nach dem heroischen Intro „Hubris“ zeigen sich mit „Sworn To Obey“ aber schon die Schattenseiten der Neuausrichtung. Vor allem das Main Riff erinnert so sehr an oben genannte KREATOR, dass man um einen Vergleich nicht herumkommt, bei dem die Ruhrpotturgesteine die Trümpfe in der Hand behalten. DEW-SCENTED fehlt es nicht nur in diesem Song an Einfallsreichtum, besonders, was die Gitarrenarbeit angeht. Die Parts sind alle technisch OK, aber nicht so originell und fies wie bei der Konkurrenz oder in der eigenen Vergangenheit. An Leif Jensen und Schlagzeuger Koen Herfst liegt die neue Durchschnittlichkeit übrigens nicht. Beide geben Vollgas und besonders die Vocals auf „Icarus“ brauchen den Vergleich mit Glanztaten wie „Inwards“ nicht zu scheuen. Die Gitarren bleiben dagegen seltsam harmlos, was auch daran liegt, dass sie im Mix weniger präsent sind als bei früheren Aufnahmen. Ein Indiz dafür, dass der Bandchef selbst nicht ganz von der Qualität der Riffs überzeugt war?
Immerhin gibt es auf „Icarus“ Ausreißer nach oben, wie das schwer walzende Ende von „Storm Within“. Auch „Gleaming Like Silver“ mit Rob Urbinati (SACRIFICE, neben Dan Swanö einer der Gastshouter auf dem Album) und „The Fall Of Man“ zeigen, wie eine geordnete Version des unverwechselbaren DEW-SCENTED-Sounds klingen könnte. Der Rest von „Icarus“ lässt aber die zwingende Headbangaufforderung vermissen.
FAZIT: Richtig schlechten Thrash wird man von DEW-SCENTED in welcher Besetzung auch immer wohl nie serviert bekommen. Verglichen mit den eigenen Glanzleistungen oder aktuellen Outputs der Konkurrenz handelt sich bei „Icarus“ aber um das schwächste Album der Bandgeschichte. Mal sehen, was die nächste Umbesetzung bringen wird...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hubris
- Sworn To Obey
- Thrown To The Lions
- Storm Within
- Gleaming Like Silver
- By My Own Hand
- The Fall Of Man
- Reawakening
- Destined To Collapse
- A Final Procession
- Perpetuated
- Bass - Joost van der Graaf
- Gesang - Leif Jensen
- Gitarre - Rory Hansen, Marvin Vriesde
- Schlagzeug - Koen Herfst
- Invocation (2010) - 10/15 Punkten
- Icarus (2012) - 10/15 Punkten
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