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Ian Dury & The Blockheads: Live At Rockpalast 1978 (Review)
Artist: | Ian Dury & The Blockheads |
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Album: | Live At Rockpalast 1978 |
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Medium: | DVD | |
Stil: | New Wave / Funk / Rock |
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Label: | MIG (Made In Germany) Music | |
Spieldauer: | 64:20 | |
Erschienen: | 27.07.2012 | |
Website: | [Link] |
Der WDR hatte 1978 den richtigen Riecher, als er IAN DURY kurz nach der Veröffentlichung von „New Boots And Panties“ in seine Kölner Studios einlud: Britischer New Wave wurde kurz darauf zum Bonmot und Qualitätssiegel, sodass man mit dieser Show gewissermaßen eine Keimzelle beim Wachsen beobachten darf.
Genaugenommen schöpft die Band bereits mit dem Opener aus den Vollen, denn der heiße Orgel-Funk „Sex And Drugs And Rock 'n' Roll“, dessen Titel zum geflügelten Wort wurde, ist eine Steilvorlage für die seinerzeit vermutlich unerhört obszönen Gebaren des Frontmanns. Nach dem harten „I'm Partial To Your Abacadabra“ scheint DURY das brave Publikum zu überfordern, was ihm aber gleich ist. So zieht er eine umso witzigere Show ab, ob mit Roboterbewegungen, zweideutigen Gesten („Clevor Trever“) oder deutschem Radebrechen als Standup-Comedian („Billericay Dickie“), wohinter die Band abgesehen von Basser Roy blass bleibt, aber dafür groovt und schmatzt wie Hölle.
Der Reggae „You're More Than Fair“ (klasse: Saxofonist Payne) bietet DURY, einem geborenen Schauspieler, das Parkett für schmierig sexuelle Posen, und egal ob sanft (das fiese „I Made Mary Cry“) oder rotzig punkig (die Hommage „Sweet Gene Vincent“, „Plaistow Patricia“): Heilig ist dem Sänger rein gar nichts, und die Band spielt sich in einen Rausch. Deshalb übersteuert der Sound auch bisweilen („What A Waste“, „Blockheads“), aber dies stört kein Bisschen, denn den seligen Lebemann so nah erleben zu können, erfreut heute genauso, wie die flammende Darbietung nach wie vor ihresgleichen sucht – mit geballt lärmiger Exzentrik, die tatsächlich noch Punk war.
FAZIT: Die Rockpalast-Nachlese von IAN DURY & THE BLOCKHEADS gehört zu den härtesten und kaputtesten DVDs der Reihe, ist aber auch außerordentlich kurzweilig und musikalisch nicht minder brillant als die Releases diverser Blueser. Wer die Sogwirkung von England 1977 begreifen will, muss das hier gesehen haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sex And Drugs And Rock 'n' Roll
- I'm Partial To Your Abacadabra
- Wake Up And Make Love With Me
- Clevor Trever
- Woman
- Fair
- Billericay Dickie
- Sweet Gene Vincent
- Upminster Kid
- What A Waste
- Plaistow Patricia
- I Made Mary Cry
- Black Mail Man
- My Old Man
- Blockheads
- Bass - Norman Watt-Roy
- Gesang - Ian Dury
- Gitarre - Chaz Jankel, John Turnbull
- Keys - Mickey Gallagher
- Schlagzeug - Charlie Charles
- Sonstige - Davey Payne (Saxofon)
- Live At Rockpalast 1978 (2012)
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