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Iblis: Menthell (Review)
Artist: | Iblis |
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Album: | Menthell |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post/Avantgarde Black Metal |
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Label: | Death To Music Productions | |
Spieldauer: | 32:23 | |
Erschienen: | 10.03.2012 | |
Website: | [Link] |
Den Trends zu trotzen hat sich in den letzten Jahren zu einem regelrechten, öhm, Trend gemausert. So sind auch die Krakauer IBLIS davon überzeugt, etwas ganz Spezielles, fernab aller Strömungen zu erzeugen - und ausnahmsweise stimmt das hier ausnahmsweise auch einmal. Denn gewöhnlich ist das krude Gemisch aus avantgardistischen SATYRICON, DHG, VED BUEN'S ENDE, CEREBRAL FIX, VULTURE INDUSTRIES, THE DILLINGER ESCAPE PLAN und psychedelischen Momenten keinesfalls.
Zwar ist das Quartett deutlich im Black Metal verwurzelt, aber eigenwillige Grooves, Slapbass, Fretless Bass, spacerockige Attacken und jazzige Anwandlungen sollen hier für einen Auszug aus einer Aufzählung einer stattlichen Anzahl angewandter Genres stehen. Auch Vokalist Zgred zählt zu den eher unkonventionellen Vertretern seines Fachs, denn anstatt Standardgekeife, -gegrowle und -gesang einzusetzen, ächzt, ruft, quiekt, winselt, schrägabsurdoperettiert, japst, schreit, alternativtheatralisiert, krächzt, jauchzt und sonderbargeräuscht der junge Mann reichlich
IBLIS scheuen sich zudem nicht, einfach mal kackfrech Klatschen im Takt („12 Sycamores“), Pfeifen („Poison In Your Food“) und ähnliche Kleinigkeiten in ihren dem Wahnsinn nahen Stilbastard einzubasteln. Originell sind IBLIS also, doch obwohl die vier Polen so weit draußen musizieren, schleicht sich in der Mitte des Albums zeitweise ein wenig Gleichförmigkeit in puncto Ideen und Songstrukturen ein. Zwar bekommt die Truppe recht bald wieder die Kurve, doch dieser kleine Schönheitsfehler sorgt dann leider für latente, wenn auch kurzzeitige Ungeduld.
FAZIT: Das Fourpiece beschreitet neue Wege, fühlt sich dabei hörbar wohl, und somit ist „Menthell“ ein erfrischendes Stück Musik im teilweise doch sehr gleichgeschalteten Klangwald. Und deswegen mag man es IBLIS auch nicht verübeln, dass sie sich beim eifrigen Innovieren (urgs!) auch ein paarmal wiederholen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr