Die sich zu ihrer Heimat bekennenden Nordmänner zeigen sich auf ihrem vierten Album (dessen Vorgänger mir bisher allesamt entgangen sind) deutlich inspiriert von Hardrock- und Metal-Dinos wie THIN LIZZY, AC/DC und MOTÖRHEAD, aber auch von KISS ("Saved By Rock n Roll") und ZZ TOP ("Twin Sister"). Dazu kommt noch ein satter Schluck Southern Rock und Blues ("Skulls And Guitars"). Das Ergebnis klingt dementsprechend kernig, dabei aber nicht ganz so räudig und wild, wie man aufgrund des Namens und des Covers meinen könnte (oder zumindest der Rezensent vorher gedacht hat). Ähnliches ist mir übrigens vor einiger Zeit schon mal bei den stilistisch nicht übermäßig weit entfernten Landsmännern BATON ROGUE MORGUE widerfahren.
Auf jeden Fall rotz-rüpeln sich die LOS BASTARDOS FINLANDESES nicht ausnahmslos durch das Album, sondern erweisen sich bei Songs wie "Anna-Liisa", "Acapulco" oder "My Baby’s Yours To Ride" schon mal äußerst leichtfüßig und melodisch.

Dennoch lassen die vier Bastarde aus Finnland keinen Zweifel aufkommen, dass in der Hand am Griffbrett mit Rock 'n' Roll verdicktes Blut pulsiert. Verstärkt durch so manches Young-Riff umweht Nummern wie "Heartbreaker", "S.O.B." oder "Crazy" der Geruch von Schweiß, Schnaps & Motoröl. "Hop On Your Harley" ist sowieso eine ausdrückliche Bewerbung zur nächsten Biker-Party. Sänger und Bassist Bryn 'El Taff Bastardo' Jones bringt die passende Attitüde mit und liegt mit seiner angerauten Stimme in der Nähe von Ron Young von LITTLE CAESAR und Alex Mitchell von CIRCUS OF POWER.
Das ergibt auf "Saved By Rock 'N' Roll" unterm Strich elf Treffer aus der Hüfte, mit denen diese Vierer-Gang gewiss nicht den Rockolymp erklimmt, sich die Lizenz zum Coolsein aber redlich verdient hat und ans lederne Revers heften kann.

FAZIT: Keine Angst, sie beißen nicht. Die LOS BASTARDOS FINLANDESES spielen Dirty Rock, der gar nicht mal so dirty ist, sondern auch meist eine augenzwinkernde Lockerheit parat hält. Vielleicht nicht spektakulär, aber erdig und glaubwürdig und bestens geeignet für die nächste Tequila-Party. Jack Daniels oder 'ne Kanne Bier tun's auch.