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Otto Hejnic Trio: One (Review)
Artist: | Otto Hejnic Trio |
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Album: | One |
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Medium: | CD | |
Stil: | Trio-Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 49:43 | |
Erschienen: | 16.04.2012 | |
Website: | [Link] |
Der tschechische Jazz-Drummer OTTO HEJNIC ist dank eines umfassenden Musikstudiums auch ein trefflicher Komponist, was man dem Einstand seines Trios anhört. „One“ fällt richtiggehend songdienlich aus und behält den Blick aufs Wesentliche. Wie passend, dass sich der Hauptakteur auch als Fotograf verdingt.
Als Neuerer wollen sich die Musiker nicht verstanden wissen, aber um daran eventuell zu mäkeln, klingt „One“ so oder so zu frisch. „Skeleton Key“ gibt den traditionellen Einstieg, typisch wegen der hörbar mitsprechenden Protagonisten und einem vom Klavier umspielten Basssolo. Das lyrische, am Ende ganz sachte werdende „Silver Rain“ bestellt das Feld für das quirlige Doppel aus „Sough“ und „Born in August“ mit fantastischem Walking von Josef Feco.
Der Tieftöner hat gelegentlich aber auch Sendepause, zumal die Combo keinen Wert auf plumpe Zurschaustellung ihres Könnens legt. So sind der Abschluss „Preludium For Angela“ (rührende Piano-Solostudie, bei der man gerade die Kessel des Drumsets vibrieren hört – genial) und das minimalistische „Long Time Ago“ fast dem Klangimpressionismus zuzuordnen, bei dem leidlich konkrete Rhythmen nur aus gestreichelten Drums und Klavierakkorden bestehen.
Die längsten Stücke, „Space of Leaf“ sowie das experimentelle „Labyrinth“ (man achte auf die Beckenarbeit), kommen kleinen Reisen gleich: fabelhaft hier, wie die drei Musiker mit den Tönen malen, was ganze Bigbands nicht farbiger hinbekommen könnten. Die Produktion, die HEJNIC selbst gestemmt hat, wird internationalen Standards nicht nur gerecht, sondern gehört zum Besten, was man gegenwärtig in diesem Bereich hören kann. Na, immer noch Jazz-Verächter? Bei so emotionaler und zwangloser Musik wie dieser ist es allmählich Zeit zum Umdenken.
FAZIT: „Original Modern Jazz Music“, so steht es im geschmackvollen Digipack geschrieben – „One“ ist Musik für den Menschen, der mit beiden Beinen im Jetzt steht, die Ohren für die Zukunft spitzt und gerne an das Beste aus dem Einst zurückdenkt. OTTO HEJNIC erinnert an einige der eher konventionellen Sachen von Lars Danielsson, das Tingvall Trio oder natürlich E.S.T., die Pioniere des massentauglichen Piano-Jazz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Skeleton Key
- Silver Rain
- Born in August
- Long Time Ago
- Sough
- Matyas
- Space of Leaf
- Labyrinth
- Preludium for Angelo
- Bass - Josef Feco
- Keys - Ondrej Krajnák
- Schlagzeug - Otto Hejnic
- One (2012) - 12/15 Punkten
- Standards One (2014)
- Beauties (2018) - 12/15 Punkten
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