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Skarab: Skarab (Review)
Artist: | Skarab |
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Album: | Skarab |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Zeitgeister | |
Spieldauer: | 43:32 | |
Erschienen: | 20.07.2012 | |
Website: | [Link] |
Anders und doch nicht klingt das, was das Zeitgeister-Kollektiv unter dem Namen SKARAB spielt. Der oft ätherische, stilistisch schwer fassbare Metal (im weitesten Sinn) von Kolf und Co. klang aber vermutlich selten so geerdet und klassisch prog-rockig wie auf diesem Einstand.
Vielleicht liegt es daran, dass Tim Steffens das Gros der Kompositionen allein gestemmt hat, oder am frischen Blut an den Rhythmusinstrumenten. Andererseits setzt etwa Bassist Gabor zwar immer wieder Fretless-Akzente, prägt den Sound der Gruppe allerdings nicht allzu deutlich, wobei … sagt man Gruppe, so ist dies nicht vermessen, denn angesichts des Projekt-Charakters aller Zeitgeister-Namen muten SKARAB sehr organisch, richtig zusammengewachsen an.
Wie klingt nun die Musik? Trotz teilweise aus fremder Feder stammender Texte persönlich, zunächst unaufgeregt und dennoch dicht, wie das einstweilen hibbelige „Horus“ zeigt, bei dem der Tieftöner herrlich schmatzt. Die Stimmung bleibt nicht gleich, reicht von Wehmut in „The Body Of A Graveyard“ bis hin zum schroffen “The Rabbi Of Weeds”. Dazwischen verbreiten das hypnotische „Sculpting Time“ oder „Unarmed Sailor“ dräuendes Unheil, wohingegen „Island Of Birdmen“ und das dissonante „I Am The Winding Stair“ den Hörer stärker fordern, denn “Skarab” ist in seiner Gesamtheit vermutlich das bislang zugänglichste Werk aus dem Nimbus von Zeitgeister.
Dies bedeutet wiederum nicht, dass sich SKARAB auf Strophe-Refrain-Schemata versteifen, sondern nur, dass sie sich nicht absichtlich ein Bein stellen, wenn es um Eingängigkeit geht. Mäandernd mutet die Musik dennoch an, zäh doomig etwa während „Sunset“, das mit feschem Brüllgesang etwas für die ach so künstlerisch wertvolle Postcore-Posse mit Relapse-Stempel wäre. Zugute kommt der Gruppe wieder einmal die glasklare wie dynamische Produktion. An und für sich müsste diesen Künstlern schon längst zumindest die deutsche Intelligenz-Metal-Welt gehören, aber was tun als unabhängiges Kleinstlabel?
Wie dem auch sei, rennt diesen Menschen die Türen ein, denn auch SKARAB sind meisterlich beziehungsweise mindestens außergewöhnlich wie immer, und wer meint, dies sei nur etwas für elitäre Schnösel, dem sei „Stone Torches” empfohlen, das fast konventionell groovt, als hätten MESHUGGAH Gefühl und keinen Taschenrechner. Kolf wird als Sänger im Übrigen immer ausdrucksvoller, zumal die Lyrics stärker, lesens- und hörenswerter denn je ausgefallen sind. Kaufen, die Band reichmachen und selbst ein besserer Mensch werden.
FAZIT: SKARAB spielen rumorenden, allzeit spannenden Metal mit störrischen, aber nicht abstoßenden Strukturen, dabei viel Emotion und spielerisch leicht progressiver Note – alles also, wonach der qualitätsbewusste Hörer Ausschau hält, wenn er nicht gerade bei Ruhrpott-Veganern hängenbleibt, die ihm als Sprachrohr einer Szene verkauft werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Heat
- Sculpting In Time
- Horus
- Island Of Birdmen
- Sunset
- The Body Of A Graveyard
- The Rabbi Of Weeds
- Stone Torches
- I Am The Winding Stair
- Unarmed Sailor
- Bass - Gabor Schary
- Gesang - Christian Kolf
- Gitarre - Tim Steffens
- Schlagzeug - Richard Nagel
- Skarab (2012) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 27.08.2012 User-Wertung: 12 Punkte |
Wie fast alles auf dem Label, gut bis fantastisch. |