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Slow Joe & The Ginger Accident: Sunny Side Up (Review)
Artist: | Slow Joe & The Ginger Accident |
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Album: | Sunny Side Up |
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Medium: | CD | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Believe / Indigo | |
Spieldauer: | 43:47 | |
Erschienen: | 13.04.2012 | |
Website: | [Link] |
SLOW JOE ist 68 Jahre alt und stammt von der Insel Goa. Der junge französische Musiker Cédric de la Chapelle hat ihn in seiner indischen Heimat aufgegabelt, wo er seit je gesungen und gelitten haben soll. Dies hört man nun auf seinem Debüt. Karriere machen in diesem Alter? Auch nicht schlecht …
Die nicht alltägliche Entstehung dieser Zusammenrottung spiegelt sich in der Musik wider: THE GINGER ACCIDENT spielen amerikanischen Rhythm and Blues mit starker Psych-Schlagseite, DOORS-Orgel und allerlei schrägen Einfällen von Surf-Gitarren und polternden Drums bis hin zu Crooner-Stoff wie „Cover Me Over“, „So Many Dreams“ oder „Give Me Your Love“ (Bläser, THEM-Flair). Der alte, aber nicht schwache Mann hat eine fantastische, ausdrucksvolle Stimme und obendrein etwas zu erzählen, weshalb man an seinen Lippen hängt. Irgendwie tönt „Sunny Side Up“ – der Titel ist wörtlich zu nehmen; ein echtes Sommeralbum – in manchen Momenten nach dem alternativen Soundtrack zu „O Brother, Where Art Thou?“, beispielsweise während „Long Long Walk“. „Brunette Blonde“ gemahnt an THE WHO, wären diese zu Anfang keine Rotzlöffel gewesen und hätten Damenchöre bemüht.
Eine tolle Zeit verbringt man auch mit „Inside Of Me“ (witziger Text, Flötentöne) und dem verstaubten Blues „Back Home Soon“. „Ab Kahan Javen Hum“ weckt dann tatsächlich Bollywood-Assoziationen, bloß ohne Kitsch und stattdessen erneut mit stimmlichen Verweisen auf Van Morisson. Dann schreitet man mit dem ungemein dichten, finster anmutenden „Climbin' A Mountain“ zum Kontrastprogramm, das einem Edel-Western (erneut mit Getröte) entstammen könnte. Hat man sich bis zum finalen Bar-Jazz „Roses Singin'“ durchgeschwitzt, steht fest: Mörderisch geiles Album, unverhofft und retrospektiv mit Stil – tolle Post nicht nur in Gelb.
FAZIT: „Sunny Side Up“ kombiniert einen altersweisen Frontmann mit kundigen Arrangeuren und hungrigen Musikern, die vor Ideen übersprudeln. Seventies-Dröhn-Kopisten, etwa aus dem Elektrohasch- oder Nasoni-Stall, können sich warm anziehen, denn SLOW JOE und seine Bande klingen nach mehr LSD, als andere je einzuschmeißen vorgegeben haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Money Mama
- Love Bug
- When Are You Comin' Home
- Cover Me Over
- Long Long Walk
- Brunette Blonde
- Just One Touch
- Give Me Your Love
- Inside Of Me
- Back Home Soon
- Ab Kahan Javen Hum
- Climbin' A Mountain
- So Many Dreams
- Roses Singin'
- Bass - Alexis Morel
- Gesang - Slow Joe
- Gitarre - Cédric de la Chapelle
- Keys - Denis Troufleau
- Schlagzeug - Josselin Varengo
- Sunny Side Up (2012) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 13.04.2012 User-Wertung: 12 Punkte |
Großartiges Album! Im Moment bekomme ich aber die Berliner KADAVAR nicht aus der Dauerrotation. |