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Soko Friedhof: Back To Schwarz Vol. I (Review)

Artist:

Soko Friedhof

Soko Friedhof: Back To Schwarz Vol. I
Album:

Back To Schwarz Vol. I

Medium: CD
Stil:

Gothic Crossover

Label: Von Grafenwald / Soulfood
Spieldauer: 63:44
Erschienen: 09.12.2011
Website: [Link]

Lange hat es gedauert, jetzt ist sie da, die Erkenntnis. Sieben, acht Jahre ist die Bekanntschaft mit den SOKO-FRIEDHOF-Songs "Blutrünstiges Mädchen" und "Blutsauger (Und du kommst…)" her und bisher hielt ich das Projekt von UNTOTEN-Mitglied David A. Line für ein albernes Klischee-Ding. Doch die ausführliche Beschäftigung mit dem neuen, mittlerweile elften Album "Back To Schwarz Vol. I" lässt erkennen, dass man vor allem eines nicht darf, nämlich SOKO FRIEDHOF ernst nehmen.

Auf bitterböse, zynische und bissige Art und Weise und mitunter grotesk überzeichnet nimmt David so ziemlich jedes Klischee, das man mit der Gothicszene verbindet, aufs Korn. Interessant dabei ist, dass eben jene Szene, über die er sich da lustig macht, ihm das jedoch nicht übel nimmt. Da stellt sich die Frage, ob das daran liegt, dass man sich in der Szene vielleicht selber nicht allzu ernst nimmt (was man jedoch durchaus bezweifeln kann) oder ob man schlicht und ergreifend nicht versteht, dass man hier verarscht wird. Wie auch immer der Fall gelagert sein mag - aus mehr oder weniger neutraler Sicht (der Schreiber dieser Zeilen fühlt sich eben jener Szene zumindest im Grunde zugeneigt), ist es durchaus amüsant, was auf "Back To Schwarz Vol. I" geboten wird.

Das liegt auch daran, dass David A. Line einen musikalischen Kurs fährt, der so einige Überraschungsmomente zu bieten hat. Ohne jegliche Scheu verarbeitet er Rap und HipHop, Funk und Soul der 70er und sogar Reggae und Dancehall in seinen Stücken, die trotzdem immer noch ins Raster "Gothic" passen. Das liest sich nicht nur krude, sondern klingt auch so. Dazu kommen noch "normale" Electro-Klänge, 80er-Sounds, ein paar Gitarren, technoide Sounds und eine Prise Neue Deutsche Todeskunst. Mitunter sind die Songs auch noch so unverschämt eingängig, dass es wirklich Spaß macht, ihnen zu lauschen. Allein schon die Kombination aus einer Melodie, die auch in der Instrumentierung an die "For You"-Version von THE DISCO BOYS erinnert und dem penetrant wiederholten "Ich kann meinen Schmerz nicht vergessen! Ich hab's versucht!" ist gleichermaßen penetrant wie auch herrlich lässig. Und die modulierte Donald-Duck-Stimme, mit der "Baby Evil" sich Gehör verschafft, ist eigentlich grober Unfug. In der Konsequenz, in der SOKO FRIEDHOF diesen Unsinn aber durchziehen, ist das überaus unterhaltsam.

In der zweiten Albumhälfte hat die Angelegenheit hier und da ihre Längen und man ertappt sich bei dem Gedanken, dass man es ja auch nicht übertrieben muss. Zudem besteht die akute Gefahr, dass sich die ganze Chose relativ schnell abnutzt, weshalb das Vergnügen wohl eher kurzer Dauer ist. Trotzdem ist es erst einmal eines, bei dem man aber mit dem gleichen Augenzwinkern zuhören muss, wie es David A. Line wohl bei der Produktion des Albums gemacht hat.

FAZIT: Ein bisschen Spaß muss sein.

Andreas Schulz (Info) (Review 2915x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Back To Schwarz
  • Schmerz
  • Baby Evil
  • Der Tod will mit uns tanzen!
  • Domina
  • Runterschlucken
  • Der alte Graf
  • Schlag deine Zähne!
  • Buffe
  • In dieser Stadt
  • Tod und Verwesung
  • Grufti Sein
  • Das war Mord!
  • Nadeln
  • Keine Türen!
  • Alptraum
  • Stadt2
  • So leicht kriegt mich der Tod
  • Geh Nachhaus
  • Baby Evil (Mix)

Besetzung:

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