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Syndrome: Now And Forever (Review)
Artist: | Syndrome |
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Album: | Now And Forever |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ambient Industrial Shoegaze Post Rock |
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Label: | Consouling Sounds | |
Spieldauer: | 28:07 | |
Erschienen: | 20.04.2012 | |
Website: | [Link] |
“Now And Forever” hat einen großen Nachteil: Das Album ist nur 28 Minuten lang. Lediglich ein Track, der es aber in sich hat. Irgendwo zwischen Ambient, Post Rock und dem Versuch Minimal-Music mit Alternative Rock zu paaren, hat sich Mathieu Vandekerckhove mit seinen Begleitern (u.a. NEUROSIS‘ Josh Graham an den Tasten) eine Kathedrale erbaut, in deren dunklen Halle ein meditativer Gottesdienst gefeiert wird. Die vorsichtige, Klangmuster um Klangmuster hintupfende, Gitarre vor sphärisch-abgründigen Keyboardsounds und Samples lässt mal wieder Erinnerungen wach werden an die längst verblichenen FELT, mit deren Monstersong "The Stagnant Pool" jede gut sortierte Musikbox in der Bar nach Mitternacht bestückt sein sollte.
Danach werden die Töne noch spartanischer gesetzt, vor bedrohlichem Rauschen (Wüstenwind oder offenes Gasventil?) zieht ein einsamer Gitarrero seine filigranen Bahnen. Dann setzt Gesang ein: Ein Chor exkommunizierter Mönche zelebriert das traurige Loblied auf die Einsamkeit. Dunkles Rumoren in der Krypta, vor dem die Gitarren wieder in zerbrechlicher Schönheit schwelgen dürfen.
Anschließend an die kurze Gesangspassage (die Lyrics nehmen wir augenrollend, aber angesichts der Musik, schweigend zur Kenntnis) werden die Klänge bestimmender, das bedrohliche Dröhnen wird lauter und übernimmt die Oberhand, verdrängt die Saiteninstrumente sogar kurzzeitig komplett.
Doch nicht für lange, dann fällt das Rauschen weg und die Gitarre tastet sich zwischen Kammermusik und Shoegaze wieder voran. Bis aus den feinziselierten Melodien ein finsteres, repetitives Gebräu wird, in dem die letzten Töne apokalyptisch ausklingen dürfen…
FAZIT: Eine opulent aufgemachte CD, leider viel zu kurz, aber ein geradezu hypnotisches Stück Musik. Minimalismus, Ambient-Sounds, Shoegaze, Kammermusik und Industrial gehen bei SYNDROME eine bestechende Verbindung ein, die zeigt wie ungeheuer abwechslungsreich und spannend strukturell minimalistische Musik sein kann. Ein Fall für die Repeat-Taste. Da verzeihen wir sogar den (kurzen) Gesangstext, der verdächtig nach Google-Übersetzer riecht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Now And Forever
- Gesang - Mathieu Vandekerkhove, Colin H. van Eeckhout
- Gitarre - Mathieu Vandekerkhove
- Keys - Josh Graham
- Sonstige - Mathieu Vandekerkhove
- Now And Forever (2012) - 12/15 Punkten
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