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The Keith Emerson Band & The Münchner Rundfunkorchester: Three Fates (Review)
Artist: | The Keith Emerson Band & The Münchner Rundfunkorchester |
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Album: | Three Fates |
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Medium: | CD | |
Stil: | Klassik-Rock ohne jegliche Klasse! |
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Label: | earMUSIC / Edel | |
Spieldauer: | 63:25 | |
Erschienen: | 02.11.2012 | |
Website: | [Link] |
„Was bitte denken Emerson???“, würde wohl ein Ex-Fußballtrainer von Bayern München nach dem Hören dieser CD wutentbrannt ausrufen.
„Das klingt ja wie Flaschen leer!“, muss ich in dessen Duktus noch hinzufügen, weil ich ganz selten schon beim ersten Hördurchgang dermaßen ungläubig mit dem Kopf geschüttelt habe. Denn wer bitte hätte jemals geglaubt, dass ein Mitglied der symphonischen Rock-Legende Emerson, Lake & Palmer auf die abstruse Idee kommt, deren Musik, die Klassik und Rock zu faszinierendem Kunst-Rock verband, erneut zu adaptieren und auch noch gemeinsam mit einem Rundfunk-Orchester aus dem (Bundes-)Land der Lederhosen, Dirndl und Oktoberfeste einzuspielen.
Also: Klassik + Rock + orchestrale Rundfunk-Klassik = „Three Fates“!
Was auch immer KEITH EMERSON geritten haben möge, er sollte schleunigst von diesem Pferd abspringen, das im Galopp die pure Musikleichen-Fledderei betreibt und ELP am Ende nur klassisch verulkt. Weitere unangenehme Reiter sind hierbei für den Rock-Anteil MARC BONILLA, eigentlich ein Ausnahmegitarrist mit jeder Menge Hardrock-Erfahrung, und den orchestralen Anteil TERJE MIKKELSEN, ein norwegischer Klassik-Dirigent, der bei dieser ELP-Klassik-Resteverwertung das MÜNCHNER RUNDFUNKORCHESTER leitet.
So oft ich diese Klassik-Rock-Adaptionen einer ehemaligen Art-Rock-Band auch höre, wirft sich jedes Mal bei mir die Frage auf: „Was bitteschön werden wohl ein GREG LAKE und ein CARL PALMER von diesem Machwerk halten?“ Nicht umsonst enthält das ausführliche Booklet zu dieser CD, das sich mit Lobhuldigungen und genausten Angaben zu jedem einzelnen Titel überschlägt, nicht einen einzigen Kommentar der Herren L & P!
Dafür gibt es auf der letzten Seite aber ein Foto zu sehen, auf dem man die komplette KEITH EMERSON BAND samt Münchner Rundfunkorchester (63 Musiker!) bewundern darf, welches einen irgendwie irre dreinblickenden Emerson mit weit aufgerissenem Mund und einen Haufen klassisch ausgebildeter und zutiefst gelangweilt dreinblickender oder krampfhaft lachender Musiker zeigt, die ein wahrhaftes „Not amused“-Feeling ausstrahlen.
Auch ich saß wohl mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck nach dem ersten Hören von „Three Fates“ vor meinem CD-Player. Kein Wunder, denn in meinem Kopf geisterten zwei Fragen herum: „Warum nur hat die Emerson-Musik-Gemeinde sich an den alten ELP-Klassikern vergreifen müssen?“ und „Warum habe ich mir vorm Hören dieses Albums auch noch zuerst die ELP-Originale angehört?“ Das war ein großer Fehler, denn hierdurch erschließt sich für jeden Fan von „Endless Enigma“ über „Tarkus“ und „Abbadon's Bolero“ bis „Fanfare For The Common Man“ das wahre Ausmaß dieses Machwerks aus schwülstiger Klassik in Verbindung mit belanglosem Rock. Nicht ganz so weh tuen dabei die fünf Eigenkompositionen, alle so um die 3 bis 6 Minuten lang, die einem wenigstens nicht das Andenken an die Hoch-Zeit von ELP zerstören!
Dass KEITH EMERSON „Three Fates“ auch noch als „sein wichtigstes Werk seit den glorreichen Tagen von ELP“ bezeichnet, lässt mich zumindest an seinem Geistes- und Gemütszustand zweifeln. Und ich weiß, dass solche unverschämte Aussage beleidigend klingt, aber auch ich bin beleidigt, weil man hier garantiert den Fans von ELP eine Scheibe zum Fraß vorwirft, die sie kaufen, hören und auf ewig in ihrem CD-Regal versenken werden, in der Hoffnung, dass sich eine dicke Staubschicht darüber ausbreitet, bis man nichts mehr von diesem einfallslosen Cover erkennen und schon gar nichts mehr von dieser Musik hören kann. Ashes To Ashes – Dust To Dust!
Wenn an diesem Album überhaupt etwas halbwegs zu überzeugen weiß, dann noch das „Fanfare For The Common Man“-Ende, weil hier zuerst die rein klassische Komposition von Aaron Copeland, intoniert durch das Münchner Rundfunkorchester, der reinen Rock-Variante, gespielt von der Keith Emerson Band, gegenübergestellt wird. Vielleicht hätte man auch ganz ähnlich mit den anderen ELP-Kompositionen verfahren sollen – so aber ist als letztes FAZIT „Three Fates“ kein wichtiges, sondern ein komplett überflüssiges Werk geworden!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Endless Enigma Suite Pt. 1
- The Endless Enigma Suite Pt. 2
- American Matador
- After All Of This
- Walking Distance
- Tarkus – Concertante
- Malambo
- The Mourning Sun (Dedicated to Bob Birch)
- Abadon's Bolero
- Fanfare For The Common Man Pt. 1
- Fanfare For The Common Man Pt. 2
- Bass - Travis Davis
- Gitarre - Marc Bonilla
- Keys - Keith Emerson
- Schlagzeug - Toss Panos
- Sonstige - The Münchner Rundfunkorchester, Terje Mikkelsen (Dirigent)
- Three Fates (2012) - 5/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Lord Emerson
gepostet am: 04.04.2013 User-Wertung: 15 Punkte |
Also wenn ich hier unten lese
"Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!", dann hätte der gesamte obrige Artikel hier nicht erscheinen dürfen. Diese Review IST eine Beleidigung sondergleichen. Zitate: "Klassik-Rock ohne jegliche Klasse!" "irre dreinblickenden Emerson" "kein wichtiges, sondern ein komplett überflüssiges Werk" "an seinem Geistes- und Gemütszustand zweifeln" Tja mein lieber Thoralf Koß, wie du oben sogar selber zum Ausdruck bringst (solche unverschämte Aussage ). Das SIND Beleidigungen. Hätte von dir doch etwas mehr Sachlichkeit erwartet. MFG Lord Emerson Komponist und Keyboarder. |
Pete
gepostet am: 17.01.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
Ich bekam die CD zu Weihnachten geschenkt. Mein Urteil: Grandios! |
King Ulf
gepostet am: 16.12.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
Interessante Darstellung eines Rezensenten, welcher Klassik Rock, Art Rock & Symphonic Rock in einen Topf wirft und seine Rezension dementprechen im Rahmen begrenzten musikalischen Gefühls definiert. Ich musste erst mal mächtig lachen, so ernst es auch war! Das Emerson - Projekt ist musikalisch exellent ausgefeilt in Zusammenarbeit hervorragender Musiker. Absolutes Spitzenniveau! Sicher, es sei allerdings festzustellen, dass es auf dem Album geringe Teile von "Classics meets Rock" gibt, welche den Musikgenuß in sich schmälern, aber die restlichen Passagen wenig beeinflussen. „The Endless Enigma Suite“, die über 20-minütige „Tarkus - Concertante“ und zum Abschluss noch das hier ebenfalls in zwei Parts unterteilte, großartige „Fanfare For The Common Man“ [Teil 1 ist genauso monumental) sind die absoluten Highlights in ihrer musikalischen Definition. Emersons grandiose Spielart zeigt erneut Spitzenklasse, obwohl diese Album nicht mehr an die Klasse der 70er Jahre heranragen kann! Dieses neue Projekt ist ziemlich gut gelungen und wird als würdiges Werk in Emersons Discography stehen; nicht mehr und nicht weniger!
mfG King Ulf seit den 70ern Gitarrist & Radiomoderator, Special: Prog. Rock in all ☺ |
Thoralf Koß [Musikreviews.de]
gepostet am: 16.12.2014 |
“Houh!”, der König aller Gitarristen und Radiomoderatoren hat gesprochen - da unterwirft sich doch glattweg so ein kleiner Kritiker-Untertan sofort, der allerdings einen echten Namen hat und unter diesem auch schreibt.
Mit freundlichen Grüßen Thoralf Koß - studierter Sportwissenschaftler und Germanist, der außerdem Musiklehrer ist ;-) |
King Ulf
gepostet am: 16.12.2014 |
DER Name IST seit den 70ern bekannt, tja wer die Welt nicht kennt, hat die Zeichen der Zeit verpennt; wie bei den ....ach lassen wir das... ☺☺ ☺ |