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Al-Namrood: Kitab Al Awthan (Review)
Artist: | Al-Namrood |
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Album: | Kitab Al Awthan |
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Medium: | CD | |
Stil: | Oriental Black Metal |
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Label: | Shaytan Productions | |
Spieldauer: | 47:16 | |
Erschienen: | 20.01.2012 | |
Website: | [Link] |
Auf AL-NAMROOD hatte Legacy-Kollege und wandelndes Metal-Lexikon Björn Thorsten Jaschinski mit seinem Review zu "Kitab Al Awthan" neugierig gemacht. Das Album erschien bereits im Januar 2012 über das kleine kanadische Label Shaytan Productions, wie auch die beiden Vorgängeralben. Nach einer Mail an das Label mit der Bitte um Zusendung von Promo-Material geschah lange Zeit nichts, doch dann lag "Kitab Al Awthan" zwecks Besprechung im Briefkasten. Die Band aus Saudi-Arabien ist wegen der herrschenden Verhältnisse übrigens zu totaler Anonymität gezwungen, eine Band, die solche Musik spielt und den übersetzten Namen "Der Ungläubige" trägt, lebt dort gefährlich.
Wenn es um extremen Metal mit orientalischen Einflüssen geht, denkt man in erster Linie an MELECHESH und mit Abstrichen auch ABSU und NILE. Und auch noch an ORPHANED LAND, die musikalisch aber inzwischen gemäßigter zu Werke gehen. AL-NAMROOD hingegen agieren im direkten Vergleich deutlich weniger konventionell, die orientalischen Einflüsse sind hier noch stärker allgegenwärtig in Rhythmen, Melodien und Instrumentierung. So finden sich zum Beispiel immer wieder auch längere Passagen, in denen man nur orientalische Sounds ohne Metal-Begleitung zu hören bekommt. Zwar kommen diese Elemente deutlich hörbar oft aus den Keyboards, wirken aber trotzdem authentisch genug, um die Musik von AL-NAMROOD reizvoll klingen zu lassen. Die Stimmung und Atmosphäre ist dabei durchgehend recht finster und wirkt auf ihre für westeuropäische Ohren trotz der Tatsache, dass orientalische Elemente nichts Neues mehr sind, immer noch ungewohnte Art auch bedrohlich. Gute Voraussetzungen also für düstere, harte Musik.
Gesanglich gibt es Black-Metal-typisches, kehlig-tiefes Gekrächze mit Hall, was natürlich gut zur Musik passt, manchmal aber etwas übertrieben aggressiv rüberkommt; die Texte sind natürlich komplett in Arabisch gehalten. Ein Großteil der Songs ist meist im Midtempo gehalten, Ausbrüche in höhere Geschwindigkeitsgefilde gibt es zwar auch, doch die sind oft nur von kurzer Dauer. Die Musik ist selbstverständlich sehr rhythmisch gehalten, was ebenfalls zum Reiz beiträgt, besonders in "Kiram Al Mataia" begeistert das. Es mag daran liegen, dass die orientalischen Elemente in so starker Ausprägung ungewohnt sind, jedenfalls fällt es schwer, die Songs auseinander zu halten, vieles hört sich in der Machart sehr ähnlich an, wodurch sich eine gewisse Eintönigkeit einstellt. Obwohl so viel passiert, findet das Ohr wenig, woran es sich festkrallen kann und so den Weg ins Gedächtnis ebnet. Erschwerend kommt die harsche, etwas überladen und manchmal auch übersteuert wirkende Produktion hinzu, "Kitab Al Awthan" ist durchaus anstrengend zu hören. Doch auch wenn man seine Zeit braucht, um sich in die Musik einzuhören, fallen auch schnell einige Songs positiv auf. Der auf das Intro folgender Opener "Min Trab Al Jahel" ist sehr abwechslungsreich, "Ashab Al Aika" hat spannende orientalische Sounds und Streicher zu bieten, während "Al Quam, Hakem Al Huroob" noch am ehesten an MELECHESH und ABSU erinnert, mit einsetzendem Gesang jedoch etwas hektisch wird. "Bani La'em" kurz vor Schluss ist dann rhythmisch wieder höchst spannend.
FAZIT: Der gesamte musikalische Ansatz von AL-NAMROOD ist ungewöhnlich und noch konsequenter, als bei ähnlich agierenden Acts. Es hapert jedoch ein wenig an der Umsetzung, da im Kern vieles recht ähnlich klingt und das musikalische Gesamtbild mitunter recht anstrengend ist. Freunde von Orientalik im harten Metal sollten die Band trotzdem unbedingt mal antesten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mirath Al Shar
- Min Trab Al Jahel
- Hayat Al Khlood
- Ashab Al Aika
- Al Quam, Hakem Al Huroob
- Kiram Al Mataia
- Ez Al Mulook
- Bani La'em
- Wa Ma Kan Lil Sufha Entisar
- Bass - Mephisto
- Gesang - Mudamer
- Gitarre - Mephisto
- Keys - Ostron
- Sonstige - Mephisto, Ostron (Perkussion)
- Kitab Al Awthan (2012) - 9/15 Punkten
- Heen Yadhar Al Ghsaq (2014) - 12/15 Punkten
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