Studio-Vielspieler BRETT WALKER war in zahlreiche Fernsehserien zu hören, zeichnet für Chartstürmer von SURVIVORs Jimi Jamison und ALIAS ("Waiting For Love") verantwortlich, sein aktueller Solo-Rundling bietet eine Menge L.A.-Szene-Mief auf hohem Niveau, was sich angesichts eines solchen Profis von selbst versteht.

Walkers Songs sind stets von einer leicht melancholischen Note durchzogen, ob der Opener oder das ansonsten nach Silberstreif am Horizont klingende "Better Than Goodbye", die jugendlich wirkenden Hits "I'm Gonna Fly" und "I’ll Bet It Hurts" oder die ohne Kitsch reinlaufende Ballade "Good Enough". Für Auflockerungen im Einerlei sorgen "What About You" mit Streichern und Wandergitarren-Feeling und das poppige "So Happy I’m Cryin'". Mit "Streetlights Burning" klingt der Mann aus Oklahoma erstaunlich britisch, genauer gesagt wie zuckelnde BEATLES, bloß fehlt ihm hier der schmissige Refrain, den

Davon abgesehen lassen sich mit "Waiting For Love", "More Than I", "Unlucky At Love" und "Someday I’m Gonna Be Famous" ein paar Titel zu viel schlicht untereinander austauschen. Letzterer stellt mit seinem dümmlichen Text übrigens eine Ausnahme unter den ansonsten recht sinnvollen Lyrics dar. Ach ja, Jim Peterik taucht auch irgendwo auf, aber geschenkt.

FAZIT: BRETT WALKERs "Straight Jacket Vacation" bietet halbwegs frischen Westcoast-AOR mit angenehmerweise nur wenig Schmalz, aber zu vielen durchschnittlichen, beliebigen Kompositionen.