Bands schaffen es immer wieder auf verschiedenste Art und Weise, Rezensenten vor neue Hürden zu stellen. CSEJTHE tun dies glücklicherweise nicht musikalisch, sondern beschränken sich auf einen Bandnamen, der so manchem Zungenbrecher in nichts nachsteht. "Réminiscence", der zweite Longplayer des kanadischen Trios, widmet sich hingegen weitestgehend unkompliziertem, melodiös ausgerichtetem, atmosphärischem Black Metal. "

Nach kurzem Intro samt düsteren Orgelmelodien und hintergründigen Mönchsgesängen gibt der Titeltrack direkt die weitere Marschrichtung vor. Verspielte Gitarrenmelodien ziehen hypnotisch ihre Kreise, während Schlagzeuger "Fiel" mit reichlich Dynamik gegen die Monotonie des von repetitiven Motiven geprägten Songwritings anspielt. Die hintergründig platzierten Vocals setzen zwar selten besondere Akzente, verschmelzen jedoch angenehm im dichten Sound und integrieren sich so stimmig in die düstere Atmosphäre. Etwaige Längen werden so über weite Strecken gekonnt überspielt und lassen den Hörer trotz beginnendem Frühling in eisige Welten eintauchen, während der Kopf zufrieden im Takt wippt. Zumindest bis die zweite Hälfte von "Réminiscence" anbricht.

Denn ab hier scheint das Trio sein Pulver verschossen zu haben. Von "Adjuration", einem ebenso unspektakulären wie unnötigen Zwischenspiel, eingeleitet, siegt in den nachfolgenden "Dorko, la malveillante" und "Maléfice" dank der fehlenden Gegenwehr seitens der Gitarrenfraktion doch die Monotonie. Dies schmälert den ansonsten durchweg positiven Gesamteindruck des bisherigen Materials, auch wenn das abschließende "Chant des martyres" zumindest stellenweise an die zu Beginn gezeigte Qualität heranzureichen vermag.

FAZIT: CSEJTHE liefern mit "Réminiscence" nicht zuletzt dank des für schwarzmetallische Verhältnisse angenehm differenzierten - wenngleich auch etwas drucklosen - Sounds einen soliden Nachfolger ihres Debüts ab, dem Fans des Genres durchaus eine Chance geben sollten.