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Diminished Men: Capnomancy (Review)
Artist: | Diminished Men |
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Album: | Capnomancy |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post Rock / Psychedelic / Soundtrack |
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Label: | Abduction Records | |
Spieldauer: | 34:33 | |
Erschienen: | 07.01.2013 | |
Website: | [Link] |
Immer wieder verweist dieses Projekt, das auf dem Label von Alan Bishop von den SUN CITY GIRLS herauskommt, in Anbetracht seines zweiten Albums auf großes Kino, vor allem italienischen Giallo oder kunstvolle Filme von Wenders bis Morricone. Dass „Capnomancy“ diesem Anspruch tatsächlich gerecht wird und dennoch nicht nur als Soundtrack-Scheibe funktioniert, ist beachtlich.
„Tacombover“ etwa würde jeder Postrock-Band zur Zierde gereichen, obwohl es stilistisch nichts damit zu schaffen hat. Der finstere Schleicher wird vom Holzgebläse und seiner steten Spannungskurve geprägt, die DIMINISHED MEN aber abrupt abbrechen lassen, statt sie vorhersehbar zu glätten. "Oblong Trance" verschränkt Doom-Rock mit dem Flair possierlicher US-Instrumentalmucke aus den Fünfzigern, letzteres umso mehr noch im folgenden "Black Vapour" (Echo und Flanger en masse), das überraschenderweise im Walzer-Takt daherkommt und tatsächlich eine ungeahnte Spaghetti-Western-Wendung nimmt.
„Kapnos Escape“ entführt hinterher in einen teils noisigen Dschungel und schrammt nicht zuletzt aufgrund des sehr „akustischen“ Duktus der Rhythmusgruppe (Kontrabass, Snare und Becken überwiegen) sowie dank Skeriks Saxofon Jazz-Terrain, was im Übrigen auch für das Titelstück gilt. „Hoarding Light“ geht dann als Film Noir mit Femme Fatale Sara Johanne am Mikrofon durch, und das letzte Stück „Expulsion“ liebäugelt gar mit Surf Rock und frühen Horror-Instrumentals: sehr interessant, sehr bunt, sehr gut.
FAZIT: Im Zeitalter von hochtechnisierter Instru-Metal-Leistungsschau einer- sowie trantütigem Riffmauerbau-zu-Babel sind DIMINISHED MEN mit ihrem teils cineastischen, teils konkreten Stoff höchst originell und dabei sogar durchweg mit Genuss zu hören, ohne dass man den Eindruck gewänne, die Macher entschuldigten Einfallslosigkeit mit vorgeblicher Intellektualität. Die anderen Betätigungsfelder der Beteiligten (MASTER MUSICIANS OF BUKKAKE, EARTH, GARAGE A TROIS) dienen zugleich der Einordnung dieser coolen Scheibe.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Oblong Trance
- Black Vapor
- Kapnos Escape
- Hoarding Light
- Tacombover
- Capnomancy
- Expulsion
- Bass - Simon Henneman
- Gesang - B.R.A.D
- Gitarre - Steve Schmitt, Milky Burgess, Simon Henneman
- Schlagzeug - Dave Abramson
- Sonstige - Sam Wambach, Skerik, Randall Dunn
- Capnomancy (2013) - 10/15 Punkten
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