"Laut, frech und ungezähmt", so beschreiben HOT MAMA ihren Sound selbst. Eine Aussage, die auch nicht weiter verwundern würde, hätten TOKIO HOTEL oder die KILLERPILZE sie vor einigen Jahren getroffen. Tatsächlich bestehen musikalisch - Gott sei Dank - keine all zu großen Gemeinsamkeiten. Vielmehr kreieren die vier Freiberger auf ihrem Debüt "Downloader" modernen Heavy Rock, angesiedelt irgendwo zwischen VELVET REVOLVER und den GUANO APES.

Und tatsächlich, der Opener "Seed of Anger" rockt direkt druckvoll nach vorne weg, besticht mit abwechslungsreichem Songwriting und geht dank gelungenem Refrain gut ins Ohr. Auch die darauf folgenden Titel "Downloader" und "Higher" schlagen in eine ähnliche Kerbe, wobei sich bereits hier die Schwäche der Band herauskristallisiert. Während Gitarre, Schlagzeug und Bass eine solide Einheit bilden und mit ordentlich Groove punkten, gelingt es Frontfrau Sonya in den meisten Fällen nicht, die instrumentalen Steilvorlagen adäquat zu nutzen. Zu dünn und teils unsauber intoniert plätschert deren Stimme über weite Strecken vor sich hin. Die Positionierung der Vocals zu weit hinten im Mix fällt zusätzlich erschwerend ins Gewicht. Das einzige Manko einer ansonsten tadellosen Produktion.

FAZIT: Sieht man von den angesprochenen Defiziten ab, muss man"Downloader" dennoch als durchaus gelungenes Debüt bezeichnen, mit dem sich das Quartett keineswegs verstecken muss. Songs wie "Alcohol" und "Waiting for the Beast" beweisen zudem, dass sich HOT MAMA auch bei gesteigertem Härtegrad wohlfühlen und laden zum gepflegten Kopfnicken ein.