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Lumerians: The High Frontier (Review)
Artist: | Lumerians |
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Album: | The High Frontier |
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Medium: | CD | |
Stil: | Psychedelic Rock |
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Label: | Partisan / Rough Trade | |
Spieldauer: | 33:28 | |
Erschienen: | 07.06.2013 | |
Website: | [Link] |
Das dritte Album dieser Psych-Rocker, ein arg kurzes übrigens, wurde klassisch in A- und B-Seite unterteilt, was dem kompositorischen Ideal von LUMERIANS entspricht und dem Hörer nur recht sein kann: weniger Schwurbel, mehr Song.
Wenn die Kalifornier von "silver machines" trällern und mit ihren sechs neuen Liedern ins All abheben, so hat dies heuer strikter denn je Methode, denn als Inspiration für "The High Frontier" diente das gleichnamige Buch von Gerard K. O'Neill, der Mitte der Siebziger Zukunftshypothesen für ein Leben der Menschen abseits der Erde aufstellte. Futuristisch klingen LUMERIANS demgemäß nur nach einem gut 30 Jahre alten Verständnis von diesem Begriff.
Das hypnotische Zweiton-Motiv von "Dogon Genesis" würde HAWKWIND mit dem den Briten ureigenen Beat zu einem Hit gereichen, wie sie ihn heute nicht mehr auf die Reihe bekommen. Dass LUMERIANS zwei Gitarristen haben, hört man ebenso wenig wie den Einsatz der Keyboard-Batterie von Kopf Tyler Green. Vielmehr hält sich die Gruppe in puncto Arrangements zurück, um Minimalideen wirken zu lassen. Dem Bass fällt während des Titelstücks und im schwebenden "Smokies Tangle" eine tragende Rolle zu. Bei "The High Frontier" klingt der Gesang zudem verhuschter als sonst, womit man andeutet, was "The Bloom" darlegt: Mit diesem Stück haben die Künstler nämlich einen schummrigen Soundtrack im Aufgebot, der auch zu einem der ersten Sciencefiction-Streifen passen würde.
Weicht dieser Song als einziger von der liedhaften Ausrichtung der Platte ab, so fällt das asiatisch zappelnde Instrumental "Koman Tong" umso zudringlicher aus. Den Sprechgesang zu Beginn und am Ende von "Life Without Skin" überhört man danach fast, weil man tatsächlich vereinnahmt und in die antiquarische Zukunftswelt von LUMERIANS gezogen wurde. Zwischendurch ziehen die Musiker die Tempo-Schraube an, aber nur ein wenig - schließlich gilt es, den Hyperraum als Möglichkeit zur Findung eines besseren Platzes zu verklären ...
FAZIT: Im direkten Vergleich nehmen sich WOODEN SHJIPS, ELECTRIC MOON oder HILLS und eben LUMERIANS wenig, wenn es um mannigfaltige Kopfbilder evozierenden Psychedelic Pop bis Rock mit Fokus auf befremdlicher Atmosphäre geht. "The High Frontier" klingt wie aus der Zeit gefallen, kompakt zugänglich und dabei überhaupt nicht nach einer Zitat-Kiste, also doch schon wieder zeitgenössisch, so man den konzeptionellen Überbau einfach ausblendet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dogon Genesis
- High Frontier
- The Bloom
- Koman Tong
- Smokies Tangle
- Life Without Skin
- Sonstige - Tyler Green, Marc Melzer, Jason Miller, Christopher Musgrave
- The High Frontier (2013) - 8/15 Punkten
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