Die Brüder Thomas und Robert Riekerk verstehen SPARKLANDS als Liebesbekenntnis an den klassischen AOR der Achtziger, wozu sie Namen wie GIANT und TOTO oder FOREIGNER heranziehen. Soweit stimmig, das.

Die Niederländer haben dieses Album nach dem Boot ihres verstorbenen Vaters benannt und zeigen sich auch ansonsten rührselig ("Joanne", "Shattered Dream", ein akustisches Highlight), aber Genre-gemäß auch gut gelaunt wie im sonnigen Opener "The Game" oder während des härter zupackenden "Oasis". Im Allgemeinen halten sich Retro-Keyboards und verzerrte Gitarren die Waage, weshalb man "Afterlife" in seiner satten Poppigkeit als Referenzstück für "Tomocyclus" heranziehen kann. Das Duo blickt immerhin auf eine beeindruckende Vita als Songwriter zurück, zeichnete sich etwa für das zigmal gecoverte "Testify To Love" (eigentlich AVALON) verantwortlich und war an der Entstehung von Cliff Richards' Zuarbeiter Ralph Van Manens "Face The Feeling" aus dem Jahr 1992 verantwortlich

"Skyline" ist vor diesem Hintergrund Stadionrock mit Ansage (jubelndes Publikum zu Beginn), "Sparklands" ein singbares Instrumental, und am Spielerischen wie Strukturellen gibt es natürlich auch nichts zu bemängeln, gleichzeitig da SPARKLANDS keine Platzhalter-Riffs verbraten und auch nicht mit dem Taschenrechner arrangieren. Dies bedeutet: Die Scheibe ist rund und liebevoll inszeniert, tut gleichwohl niemandem weh und hat dazu passend mit "Let Sparks Fly", "Let It Out" und dem relaxten Titelstück speziell im letzten Drittel richtig große Tracks zu verzeichnen.

FAZIT: AOR der US-Schule wird in Europa vermutlich in diesem Jahr kaum besser aufbereitet als von SPARKLANDS. Mit Überraschungen wartet "Tomocyclus" zwar nicht auf, doch dafür handelt es sich bei den darauf vertretenen Stücken um Zeugnisse von Herzlichkeit, statt dass das federführende Duo handelsüblich unglaubwürdige Lippenbekenntnisse zum Besten geben würde.