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Urfaust: Trúbadóirí Ólta an Diabhail (Review)
Artist: | Urfaust |
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Album: | Trúbadóirí Ólta an Diabhail |
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Medium: | 12"Vinyl | |
Stil: | Ritual music for the true clochard |
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Label: | Ván Records | |
Spieldauer: | 33:09 | |
Erschienen: | 24.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Es gibt nicht viele Bands, die einen so unverkennbaren und einzigartigen (und gleichermaßen eigenartigen) Sound haben, wie die Niederländer von URFAUST. Der doomige, atmosphärische Metal ist am ehesten noch der Kategorie schwarz zuzuordnen und wird dominiert vom seltsamen, mit vereinzelten Schreien versehenen, etwas leierndem Klargesang, der ab und an auch mal Texte artikuliert, oft aber auch nur lautmalerisch agiert. So seltsam die Musik, so seltsam sind auch die Liveauftritte. Nur zu zweit und mit Gitarre, Gesang und Schlagzeug gelingt es der Band, die beschwörerische, benebelnde Atmosphäre ihrer Musik perfekt zu transportieren - nachzuhören auf dieser Live-LP mit dem Titel "Trúbadóirí Ólta an Diabhail" - was so viel heißt wie "betrunkene Troubadoure des Teufels"
Den irischen Titel hat man gewählt, weil die Aufnahmen vom Ritual während der Dublin Doom Days 2012 stammen. Mit erstaunlich gutem Sound werden sechs Songs in 33 Minuten dargeboten, auch mit der spärlichen Instrumentierung gelingt es, ein dichtes Soundgewebe zu erzeugen, in dem der Hörer sich verfängt. Es ist schwer zu beschreiben, was den Reiz von URFAUSTs Musik ausmacht, es ist eine Mischung aus einlullend-hypnotischer Wiederholung und unauffälligen, aber trotzdem eindringlichen Melodien. Gitarrist und Sänger IX macht bei den Aufnahmen eine ziemlich gute Figur, sein abwechslungsreicher Gesang geht dabei durchaus unter die Haut. Dass URFAUST bei diesem Konzert keinen einzigen Song vom letzten Album "Der freiwillige Bettler" spielen, ist wiederum ein Beleg für die Eigensinnigkeit, mit der man zu Werke geht. Die sechs Stücke stammen von den ersten beiden Alben sowie den Split-Veröffentlichungen mit CIRCLE OF OUROBORUS und JOYLESS, dabei offenbart "Unter Töchtern der Wüste" noch am ehesten so etwas wie Eingängigkeit und Hitqualität. Dass die Musik von URFAUST ihre Wirkung auch aus einer gewissen Gleichförmigkeit zieht, ist kaum zu bestreiten und wird gerade bei diesen Liveaufnahmen deutlich, man kann sich nämlich herrlich in den einander recht ähnlichen Stücken verlieren.
Die 12"-LP in grünem Vinyl kommt in einem grauen Karton mit abgerundeten Ecken, Covermotiv, Bandlogo und alle Schriften sind in schwarzer Glanzfolie eingeprägt. Das alles wirkt - wie bei Ván üblich - sehr edel und "mit Liebe gemacht". Im Moment ist das Album vergriffen, im Oktober soll es wieder erhältlich sein. Interessenten können sich eine Erinnerung schicken lassen, wenn es wieder auf Lager ist, dazu trägt man sich hier ein.
FAZIT: Dem skurillen Ritual der "wahren Clochards", wie URFAUST sich gerne selber bezeichnen, wohnt man am besten mit einer Flasche billigem Rotwein und unter Kopfhörern bei. "Trúbadóirí Ólta an Diabhail" ist jedenfalls ein ungewöhnliches Tondokument einer noch ungewöhnlicheren Band.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die kalte Teufelsfaust
- Auszug aller tödlich feinen Kräfte
- Dämmert, gelähmt und mit scheinbar erloschenem Geist
- Unter Töchtern der Wüste
- Ragnarök Mystiker
- Gespinst des Verderbens
- Gesang - IX
- Gitarre - IX
- Schlagzeug - VRDRBR
- IX: Der Einsiedler MCD (2009)
- Der freiwillige Bettler (2010) - 12/15 Punkten
- Trúbadóirí Ólta an Diabhail (2013)
- Apparitions (2015)
- Teufelsgeist (2020) - 12/15 Punkten