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Velnias: RuneEater (Review)
Artist: | Velnias |
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Album: | RuneEater |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Pesanta Urfolk | |
Spieldauer: | 45:25 | |
Erschienen: | 07.09.2012 | |
Website: | [Link] |
Dieses in vielen bunten Vinylfarben und anderen Editionen erhältliche Album ist etwas für Liebhaber - also nicht nur betreffs des Medium, in dem es an den Fan gebracht wird. VELNIAS gehören zu den jungen Wilden und relevanten Bands des vom Epigonenhaften emanzipierten amerikanischen Black Metal.
Die medienwirksam anonym bleibenden Musiker aus Boulder im US-Bundesstaat Colorado haben sich einer zähen und unterschwellig folkloristischen Variante der Stilistik verschrieben. Die Produktion des via Crowdfunding realisierten Albums klingt bewusst blechern und lässt Töne hören, die womöglich gar nicht da sind ... Gitarren werden zu Orchestern, Becken zu zischenden Ungeheuern.
Mindestens einer der Sänger klingt wie der junge Michael Stanne, und weshalb die Gruppe eine Vorliebe für die litauische Sprache hat, weiß nur sie selbst. Die schnelleren Passagen klingen ebenso schwedisch, treten aber wie angedeutet selten auf. VELNIAS sind melodisch und episch, entsprechen im Rahmen des Genres aber dennoch nicht dem, was man gemeinhin mit diesem Vokabeln assoziiert. Destruktiv ist ihre Musik nicht, vielmehr erhaben wie jene der Wegbereiter AGALLOCH, allerdings mit weniger fremdartigen Einflüssen ersonnen.
Die Rahmenstücke sind abzüglich eines mittig platzierten Zwischenspiels mit jeweils etwa neun Minuten die kürzesten. "Velnio Maldavimas" bringt erst zum Schluss unverzerrte beziehungsweise akustische Gitarren ins Klangbild ein, zuvor wird harmonisch geschichtet und melancholisch gekeift. VELNIAS klingen unbelassen und ein wenig untight, aber nicht rumplig, sondern darob umso natürlicher - live quasi. "Reverend Flames of Antiquity" wirkt als längster Track in mehreren Augenblicken improvisiert und gemahnt in den Passagen ohne Gesang - dieser ist ob seines mangelnden Charismas die Schwachstelle der Band - an richtiggehend konservativ traditionellen Doom Metal.
Der verhallte Gesamtsound verleiht vor allem "Reclamation of Valour" einen Charme, ohne den VELNIAS vermutlich weit unauffälliger klängen. Die Gruppe stemmt kompositorisch keine Berge (besonders das letzte Stück "Iconoclast" wirkt sehr zerfahren), sondern knüpft Ideen aneinander, bis sie eben meint, fertig zu sein. Ihre Unauffälligkeit ist insofern zu bedauern, als sie textlich eine ganze Menge zu sagen hat, allen voran: "Bekunde deine besten Absichten aus vollem Herzen von den höchsten Bergen aus; du bist nicht mehr als die Substanz des Lebens, das zu führen du gewählt hast."
FAZIT: Inwieweit sich VELNIAS an ihrem eigenen Anspruch verhoben haben beziehungsweise absichtlich kantig und unfertig klingen, wenn sie ihre existenzialistischen Botschaften musikalisch umsetzen, sei dahingestellt. So wie "RuneEater" letztlich ausgefallen ist, stellt es keinen zukünftigen Klassiker dar, aber eine sehr spannende Platte aus dem weiteren Black-Metal-Kontext.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Velnio Maldavimas / Grandeur's Desolation
- Reverend Flames of Antiquity
- Velnio Ugnis
- Reclamation of Valour
- Iconoclast
- RuneEater (2012) - 9/15 Punkten
- Scion Of Aether (2020) - 13/15 Punkten
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