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simakDialog: The 6th Story (Review)
Artist: | simakDialog |
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Album: | The 6th Story |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz / Fusion |
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Label: | Moonjune | |
Spieldauer: | 59:51 | |
Erschienen: | 04.10.2013 | |
Website: | [Link] |
Der umtriebige indonesische Gitarrist Tohpati (ETHNOMISSION) kann sich auf kreativer Seite nicht genug austoben, also wird kurzerhand ein neues Projekt aus der Taufe gehoben. SIMAL DIALOG sind faktisch eine ältere Spielwiese des Künstlers und beileibe nicht abgegrast - denn auch dafür gilt: Beliebigen Ethno Fusion Jazz, falls überhaupt, spielen andere.
Der Name SIMAKDIALOG spricht für sich. Speziell dank des Verzichts auf einen Drummer gelingt es der Combo, ihre Interaktion ins Schlaglicht zu rücken. Wie die Musiker aufeinander eingehen, ist schlicht formidabel zu hören. Die bis zu zehn Minuten langen Tracks beschreiben erwartbar weite Spannungsbögen, allen voran "Stepping In" und "Lain Parantina" zu Beginn, später "For Once And Never" mit unheimlich relaxten Unisono-Parts, bei welchen Virtuosität nie zum Selbstzweck verkommen kann, zumal alle Stücke auf "The 6th Story" Melodien außer "5, 6" (expressionistischer Gitarrenlärm mit geilem Groove) hervorkehren, die für jedermann fassbar sind, insbesondere das beschauliche "What Would I Say", dessen hypnotisches Kendang-Trommeln die arglosen Tonfolgen auf interessante Weise konterkariert.
"Harmologic" gemahnt nicht nur vom Titel her an Ornette Colemans harmolodisches Konzept, sondern erweist sich in der Tat als ungewöhnlich harmonisierter, freier und doch eingängiger Jazz, während "For Once And Never" auf Stimmung setzt: Zwischen Düsterkeit und letztgültiger Auflösung geschieht hier einiges, ohne dass SIMAK DIALOG laut aufbrausen müssten. Normalerweise gilt gerade im elektrischen Jazz: Entweder klingt er allzu betulich nach Lounge oder rockt, doch diese Gruppe hat ungeheuren Schmiss, obwohl sie weder laut verzerrt aufspielt noch gängigen rhythmischen Schemata folgt. Letztlich ist wohl das Herz bei der Darbietung der entscheidende Faktor, und selbiges liegt insbesondere während des entspannten "As Far As It Can Be", das mam mit Robert Mulya Raharja (indonesische Jazz-Ikone) komponiert hat, am rechten Fleck.
"Common Leagues" fußt auf synkopische Beats und cool abgehangene Rhodes-Soli sowie im hintergrund blubbernden Electro-Noises, "Ari" hingegen mutet beinahe südländisch an, weil Arshad auch prima auf traditioneller Schiene Klavier spielen Kann. Trio Jazz aus dem Dschungel? Aber Hallo.
FAZIT: Weit entfernt von Klischees - ob in puncto Fusion oder vermeintlicher World Music - lassen auch diese Ozeanier Bauklötze staunen, gerade weil ihre eigentlich ungewöhnliche Musik so leicht faßbar ist. Dabei bleiben SIMAKDIALOG über eine Stunde hinweg am emotionalen Puls des Hörers und verprellen auch Musikhochschüler nicht. Sehr unschematisch, sehr geil.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Stepping In
- Lain Parantina
- Harmologic
- What Would I Say
- For Once And Never
- Common League
- As Far As It Can Be (Jaco)
- 5, 6
- Ari
- Bass - Adhithya Pratama
- Gitarre - Tohpati
- Keys - Riza Arshad
- Sonstige - Cucu Kurnia, Endang Ramdan, Erlan Suwardana (Percussion)
- Demi Masa (2009) - 10/15 Punkten
- The 6th Story (2013) - 12/15 Punkten
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