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Anomalie: Between The Light (Review)
Artist: | Anomalie |
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Album: | Between The Light |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Art Of Propaganda | |
Spieldauer: | 42:30 | |
Erschienen: | 28.02.2014 | |
Website: | - |
Während man sich bei der Lektüre von Marroks künstlerischem Lebenslauf (SELBSTENTLEIBUNG, HARAKIRI FOR THE SKY) noch fragt, ob man besser eine Packung Taschentücher oder die Nummer von der psychologischen Beratungsstelle neben die Stereoanlage legen sollte, wird man bereits mit den ersten Sekunden von „Blinded“ förmlich in die Lautsprecher hineingesogen. Eigentlich ist es nur ein stinknormaler New Wave-Beat mit eintönigem Bass, der aber den Auftakt zu einem furiosen Opener bildet. Die kühle Cleangitarre spendiert eine Akkordfolge von einer Coolness, die Heerscharen ach so lässiger Indie-Bands nie ausstrahlen werden, und mit dem Flüstern wird im Hintergrund eine E-Gitarren-Wand lebendig.
Der stimmungsvollste Albumbeginn des bisherigen Jahres entpuppt sich schließlich als melodischer Black Metal, der überall und nirgends ist. Am blankpolierten Tresen einer eleganten Bar, im gleißenden Sonnenlicht von Schwarz-Weiß-Fotos oder im luftleeren Raum. ANOMALIEs Erfinder badet wider Erwarten nicht in musikalischen Depressionen. Eher gibt er den (Selbst-)Beobachter, der seine Gedankengänge schildert. Emotional, aber in verschiedenen Schattierungen. Wütend (wie in „Oxymora“), relativierend, hoffnungsvoll, aber nie resignierend.
Das ist der Unterschied zu Bands wie SENTENCED, die eine ähnliche Anmutung und ebenso viele Rockelemente im Sound haben, bei denen aber immer auch eine tiefe Verzweiflung mitschwingt. „Between The Light“ ist aber zum größten Teil auf Black Metal gebaut, mit wunderbaren Melodien in sauberem, hervorragend ausbalanciertem Sound. Dazwischen webt Marrok knackige Death Metal-Grooves („Not Like Others“), Black'n'Roll und CELTIC FROST-Anklänge („Tales Of A Dead City“) und Klargesang und verlieht den Stücken so mehr Profil. Der erwähnte Eröffnungstitel und „Recall To Life“, das mit einer ähnlich opulenten Symphonik aufwartet, sind dabei die Sternstunden auf „Between The Light“. Auch der Depri-Klassiker „Hurt“ (NINE INCH NAILS/Johnny Cash) fügt sich da gut ein. Einziger Kritikpunkt: Samples von amerikanischen Nachrichtensprechern samt Polizeisirenen müssen nicht auch noch in diesem Genre sein!
FAZIT: Ein beeindruckendes Stück Musik, mit dem es dem Österreicher Marrok gelungen ist, schwere Gemütszustände in durchaus auch mal positive, auf jeden Fall hörenswerte Energie zu verwandeln. Zugleich gelingt ANOMALIE mit der gelungenen Einbindung verschiedener anderer Stile eine wohltuende Abwechslung zum Genre-Einheitsbrei. Starke Leistung!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blinded
- Not Like Others
- Tales Of A Dead City
- Oxymora
- Recall To Life
- Hurt
- Sonstige - Marrok
- Between The Light (2014) - 12/15 Punkten
- Refugium (2015) - 10/15 Punkten
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