KNIGHT-AREA Gitarrist schenkt sich zum 30. Geburtstag ein Soloalbum, bei dem ihm allerlei Gäste aushelfen. Heraus kam wie zu erwarten eine progressiv verbrämte Scheibe voller kompakter Rocksongs, die mal direkter, mal weniger direkt ins Bullauge treffen.

Da Bogert rein instrumental komponiert hat, müssen Melodien und Klangfarben die Aufmerksamkeit des Hörers fesseln. Dies geschieht einerseits durch flirrende Synthesizer-Motive und ausladende Gitarrenleads, andererseits durch Effekt-Einsatz und rhythmisch differenziertes Songwriting. Virtuosität ("Confusion", "Breaking Down") findet statt, aber nicht als Zurschaustellung von Können. Stilistisch wildert der Künstler mal im relativ straighten Achtziger-Metal ("Short Feeling Of Happiness", das hittige "High Up In The Sky"), dann wieder Melodic Rock ebenfalls zeitloser Natur ("The Only Truth")

Das wirklich singend klingende "Flying Flowers" könnte gemeinsam mit der Klavier-Ballade "P.A.M." ein AOR-Album zieren, "Day Ago" empfiehlt sich hingegen für Freunde alter Shrapnel-Helden, die noch mit halbem Bein im Songwriting-Ernst des Lebens standen, statt nur Griffbrett-Sport zu betreiben.

FAZIT: "A Story In Parts" ist ein erfrischend altmodisches Gitarristen-Album, das auch Nicht-Musikern gefällt, eben weil MARK BOGERT griffige Songs und stimmige Melodien schreibt, die jeden mit zwei Ohren am Kopf berühren. Originell ist das natürlich nicht, aber inmitten einer nach Superlativen gierenden Szene - deren anderer Teil sich in der Retrospektive suhlt, um sein Heil zu finden - klingt das Teil in seiner Naivität fast wie frischer Wind.