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Radio Schizo: Die Menge macht das Gift (Review)
Artist: | Radio Schizo |
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Album: | Die Menge macht das Gift |
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Medium: | CD | |
Stil: | Post-Punk/Hardcore |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 33:25 | |
Erschienen: | 07.11.2013 | |
Website: | [Link] |
RADIO SCHIZO kommen fast aus dem Nichts (Berlin), Informationen im Netz sind äußerst spärlich gesät, und präsentieren in Eigenregie ein hervorragend aufgemachtes und mehr als respektabel eigenproduziertes Debüt. In der vorliegenden Version auf 300 Kopien beschränkt, mit zwölf verschiedenen Siebdruck-Covern veröffentlicht, und um ein exzellentes Booklet mit allen Texten ergänzt. Ganz groß.
Das Beste: Die Musik kann mithalten. Eine Überraschung gleich zu Beginn, der „Einstieg“ klingt wie eine Hommage an AC/DC (wird später nochmal beinahe beiläufig aufgegrifffen, eine Fußnote - relevant, aber die Musik nicht prägend); die „Hells Bells“ läuten ein „Soziales Gefüge“ ein. Und das heißt bei RADIO SCHIZO Sehnsucht, Verlangen, Grenzverschiebungen, Flucht, Ohnmacht, Scheitern, Untergang. „Es kommt Bewegung in den Bildrand […] was hast du für den Job getan, Elan ist nicht zu leugnen, ich wünsch mich weg- ohne Reue, Schranken runter: mind the gap!“. Es ist keine freundliche Welt, die Texter und Sänger Matthias Gephart schreiend, flüsternd, mit klarer Stimme und immer inbrünstig beschwört.
Dazu ein musikalisches Wechselbad aus brachialer Gewalt und gefühlvollem Schwelgen zwischen New Wave und Post Rock, ohne den Punk-Gestus aufzugeben. Nicht die Spaß-Variante, sondern der wütende, hämmernde Bastard, der sich nicht um Drei-Akkorde-Limitationen schert. Die Erben von S.Y.P.H. und der frühen FEHLFARBEN.
Ein „Hassbad“, zu dem die CDU-Tanzmariechen nach einem Wahlsieg nie eine kesse Sohle auf’s Parkett legen werden. Gut so.
FAZIT: Fulminantes Debüt einer Band, die vor Kraft, Enthusiasmus und Ideenreichtum geradezu birst. In diesen lauen Groko-Zeiten ist eine derartige Portion Wut, Trauer und Nachdenklichkeit eine wahre Wohltat. Und hat mit „Hassbad“, auf dem Andreas Löhr (CHAOS Z/FLIEHENDE STÜRME) als Gastsänger mitwirkt, mindestens einen potenziellen Hit an Bord.
Ob exzellent aufgemachte CD oder digitaler Download, ganz egal, schlagt zu, kauft „Die Menge macht das Gift“, damit ein Nachfolger nicht lange auf sich warten lässt.
CD und/oder digitalen Download gibt es HIER; der Amazon-Link funktioniert leider nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Einstieg
- Soziales Gefüge
- Hassbad (feat. Andreas Löhr)
- Kein Meer
- Zweifel
- Die Verheißung
- Nebenan Vorbei
- Ohnmacht
- Bass - Björn
- Gesang - Matthias 'Geesta' Gephart, Björn, Andreas Löhr
- Gitarre - Markus
- Schlagzeug - Mike
- Die Menge macht das Gift (2013) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Jan
gepostet am: 22.12.2015 User-Wertung: 15 Punkte |
eines der besten Alben, krasses Design, überzeugende Shows und auch im Gespräch sehr angeneme Menschen...absolut hörens- und sehenswert... |