Partner
Services
Statistiken
Wir
Wille & The Bandits: Grow (Review)
Artist: | Wille & The Bandits |
|
Album: | Grow |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | (Back To The) Roots Rock |
|
Label: | Fat Toad Records | |
Spieldauer: | 54:31 | |
Erschienen: | 21.02.2014 | |
Website: | [Link] |
Irgendwo zwischen MUMFORD & SONS sowie den RED HOT CHILI PEPPERS, die den Blues für sich entdeckt haben und ROBERT CRAY samt STEVIE RAY VAUGHAN & JOE BONAMASSA, die den Indie-Rock für sich entdeckt haben, bewegt sich die Musik von WILLE AND THE BANDITS. Doch das besonders Beachtenswerte daran ist, dass der gute Wille (Lustiges Wortspiel dank solchen Vornamens!) samt seiner Band all diese Felder dermaßen beeindruckend beackert, dass einem die Ohren regelrecht übergehen. „Grow“ klingt dadurch wirklich nicht nur er-, sondern auch gewachsen und bedient auf diese Weise viele Freunde anspruchsvoller Musikrichtungen, egal ob die nun Rock, Blues, Psyche, Folk oder Latin heißen. Besonders aber die geschickte Verflechtung dieser musikalischen Spielarten macht die Stärke von WILLE AND THE BANDITS aus.
Nicht umsonst wohl hat der BBC die „große Seele“ oder JOE BONAMASSA den „superben Slide Player“ in dieser britischen Band entdeckt, wobei Bonamassa noch etwas weiter geht: „I love what these guys are doing!“ und sogar DEEP PURPLE lehnen sich mit der Feststellung „Mind blowing!“ weit aus dem elitären Rockfenster! Eine echte Adelung für das Debüt eines Trios, das sich mit Leib und Seele dem Roots Rock verschrieben hat und ihn wie aus einer Zeitmaschine heraus spielt.
Bereits mit „Got To Do Better“ glaubt der Hörer, sich auf einen aktuellen Output der DAVE MATTHEWS BAND verirrt zu haben. Voller Spielfreude und Leidenschaft sowie mit Melodien, die neben einer klasse Hookline auch eine rotzige LED ZEPPELIN-Attitüde in sich tragen, laufen die Banditen von Wille zur Musik-Sache über. Und wenn sie uns was stehlen, dann die Aufmerksamkeit, die wir ihnen bereits nach dem ersten Song unweigerlich schenken werden.
Mit „Try To Be Yourself“ beginnt dann eine neue musikalische Komponente auf „Grow“ - die dunklen, etwas an BLACK SABBATH gemahnenden „bloody roots“. Und während wir uns noch von unseren blutigen Sabbath-Gedanken erholen, läutet eine Steel-Guitar bereits auf „Under The Grove“ das erste, todtraurige Country-Feeling ein. „Butterfly For A Day“ wiederum klingt dann nach solchen SANTANA-Alben, die massenhaft mit Preisen überschüttet wurden, weil der gute CARLOS darin auf jede Menge reizvoller „Fremd-“Sänger setzte.
Genau nach dieser musiklaischen Vielfalt-Devise setzt sich „Grow“ konstant bis zu seinem nicht ganz eine Stunde erreichendem Ende fort, wobei der absolute Überhammer uns etwa 15 Minuten vorm CD-Ende erwartet, obwohl wir bis dahin schon vom „Son Of Gun“ hart rockend mit seiner „Killer Machine“ überrollt wurden.
„Forgiveness“ begrüßt uns mit Cello- und seltsam anmutenden Streicher-Passagen, die so gar nicht zu den bis dahin leidenschaftlich verstrichenen 45 Minuten passen wollen. Dann poppt es, dann rockt es, dann softet es und dann erscheint uns der „Angel“, der uns auf einen instrumentalen 12-minütigen psychedelischen Tripp der Extraklasse mitnimmt, in dem wir den an seinem Erbrochenen erstickten JIMI HENDRIX wohl auf seiner ganz speziellen Musik-Wolke begrüßen dürfen. Eine Wolke, auf der noch jede Menge Platz für WILLE AND THE BANDITS ist. Doch jetzt sollten sie sich erst einmal auf der Erde austoben – es wäre ein echtes Geschenk für die Lebenden!
Die Wolkenbewohner sind sowieso schon seit den 60ern mit den besten Musik-Engeln beglückt worden. Also WILLE AND THE BANDITS verleihen hoffentlich keine Flügel, sondern bodenständige Musikwurzeln der Extraklasse!
FAZIT: Das soll ein Debüt sein!?!?
Nein, das ist ein kleines Meisterwerk in Sachen Roots Rock, das sich allerdings noch ein wenig in punkto musikalischer Eigenständigkeit mausern muss! Ansonsten unglaublich, aber wahr!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Got To Do Better
- Gypsy Woman
- Try To Be Yourself
- Under The Groove
- Butterfly For A Day
- Still Go Marching In
- Why D' You Do It?
- Son Of The Gun
- Keep Moving On
- Forgiveness
- Angel
- Bass - Matt Brooks
- Gesang - Wille Edwards
- Gitarre - Wille Edwards
- Keys - Matt Brooks
- Schlagzeug - Andrew Naumann
- Sonstige - Wille Edwards (Weissenbourne, Electric Lap Steel, Dobro), Andrew Naumann (Glockenspiel, Jews Harp)
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
Udo Karsten
gepostet am: 09.05.2014 User-Wertung: 14 Punkte |
Lieber Thoralf,
dies ist tatsächlich kein Debut, sondern bereits der vierte Longplayer dieser fantastischen Kapelle. ...und im kommenden Herbst gibt es einen Nachschlag, in Form einer Live-CD. Endlich ein guter Grund sich auf die graue Zeit zu freuen. |