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i.n.a.: novemberland (Review)
Artist: | i.n.a. |
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Album: | novemberland |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz-Art-Pop/-folk |
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Label: | Plattenfirma To Go | |
Spieldauer: | 47:24 | |
Erschienen: | 07.11.2014 | |
Website: | [Link] |
„novemberland“ ist das zweite Album des deutschen Quartetts um Sängerin Ina Hagenau und Pianist Stephan Michalke. Ein Werk voll beseelter Balladen, kein bisschen schnulzig im Jazz, Pop und Folk heimisch. Hier werden die Drums meist gestreichelt, der Bass nachdrücklich, aber sachte gezupft und an den Tasten und dem Akkordeon bekommt jeder Ton, jede Tonfolge Zeit sich zu entwickeln, aufzublühen und zu verhallen. Ina Hagenau, die auch als Gesangslehrerin tätig ist, trägt die verhaltenen Songs lasziv und/oder bestimmt, mit ihrer klaren, facettenreichen Stimme. Manchmal erinnert sie an eine gereifte BJÖRK, ohne den Hang zu artistischen Kapriolen. Bei vier Songs sorgen Saxophon, Bassklarinette und Flöten für eine treffliche Erweiterung des intimen Klangs.
Der Opener „I go to the forest“ erzählt genau davon, nur begleitet vom Bass begibt sich Ina Hagenau in den Wald, Klavier und leises Schlagwerk kommen hinzu, die Erzählerin sieht, fühlt, lebt die Natur um sich herum, irgendwo zwischen Drogenphantasie und Sinnsuche. Der Gesang ist betörend, die instrumentalen Parts sind von bestechender Klarheit und Präzision, ohne pedantisch zu wirken.
Im Folgenden glänzt die Besetzung durch Geschick und Ökonomie, lässt Klang und Raum wirken, zwischen stilvoller Bar nach Mitternacht und Waldeinsamkeit. Eindeutig in ersterer angesiedelt ist das dunkel-bluesige „not in line“, mit Orgelbegleitung und feinen Soli von Klavier und Bass, ein Schmuckstück für jeden James Bond-Soundtrack.
„Today i’m writing a song“ ist ein leichtgewichtiges Zwischenspiel, das vom wesentlich intensiveren „feel silence more“ abgelöst wird, welches nicht nur wegen der begleitenden Flöten fast wie eine perfekt gestaltete Blaupause für ein Bigband-Stück wirkt. „Ocean/mountain“ erinnert an die gelungenen Stück von SADE, wobei Hagenau technisch in einer ganz anderen Liga singt. „Let go“ ist eine etwas spröde Ruhephase, bevor „novemberland“ das stimmungsvolle Finale bietet, zu dem man sich zur Krönung PETER GABRIEL als Duett-Partner wünscht. Aber auch so ein starkes Stück.
Etwas aus dem Rahmen fällt das passend betitelte „Ghost Town“, das dissonant startet, sich zu einer fiebrigen Moritat im Walzertakt auswächst, die trotz bedächtigen Tempos eine Menge Schärfe ausstrahlt („Do you hate me?“ wiederholt und wiederholt und…).
FAZIT: „novemberland“ ist ein so leises wie eindrückliches Album. Exzellent instrumentiert, hervorragend eingesungen, gefällt das Werk in seiner konsequenten Gestaltung eines spannenden, entschleunigten Jazz-Art-Pops von der ersten bis zu letzten Minute.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Go to the Forest
- Where Love Is At
- Not in Line
- Today I'm Writing a Song
- Feel Silence More
- I Remember
- Ghost Town
- Ocean / Mountain
- Let Go
- Novemberland
- Bass - Ben Tai Trawinski
- Gesang - Ina Hagenau
- Keys - Stefan Michalke
- Schlagzeug - Sebastian Bauer
- Sonstige - Mischa Ruhr (saxophon, flöten, bass klarinette, orgel)
- novemberland (2014) - 13/15 Punkten
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