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Bube Dame König: Traumländlein - Neue Folkmusik (Review)
Artist: | Bube Dame König |
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Album: | Traumländlein - Neue Folkmusik |
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Medium: | CD | |
Stil: | Neue Folkmusik |
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Label: | CPL-Music / Beste! Unterhaltung | |
Spieldauer: | 47:35 | |
Erschienen: | 16.01.2015 | |
Website: | [Link] |
„Von allen fantastischen Welten, die Menschen je erdacht haben, ist das Land der Volkslieder vielleicht eines der merkwürdigsten: [...] Ein Land ohne Schlagbäume. Offen für alle. Ein Sehnsuchtsort, ein Traumländlein.“
Wenn mir vor vielen Jahren meine leibgewordene Schlaftablette von Musiklehrerin ähnlich die von ihr damals so verehrte Volksmusik erklärt hätte, vielleicht wäre es ihr tatsächlich gelungen, bei mir Neugier auf solche Musik zu wecken. Diese Dame hat mich allerdings nur mit ihrem „Lenz“, dem „Brünnlein“ und allen „Leevsten“ gequält.
Ganz anders verhält es sich mit BUBE DAME KÖNIG. Dieses volksmusikalisch verliebte Folk-Trio aus Halle an der Saale eröffnet mit den auch diese Kritik einleitenden Worten das Booklet ihrer liebevoll gestalteten und eingespielten CD „Traumländlein - Neue Folkmusik“.
Doch im völligen Gegensatz zu solchen deutschen Volksmusik-/Mittelalter-Rockinstitutionen, wie IN EXTREMO, CORVUS CORAX oder SUBWAY TO SALLY, die ihre mittelalterlichen und volksmusikalischen Weisen mit hart rockenden, sogar metallischen oder tief dunklen Gothic-Elementen interpretieren, bleiben BUBE DAME KÖNIG immer sehr nah am gewählten volksliedhaften Original. Selbst ihre eigenen Kompositionen passen sich samt der „neuen“ Texte nahtlos dieser musikalischen Ausrichtung an. Auf der Suche nach Vergleichen zur Musik der Hallenser muss man zeitlich schon weit zurück gehen - bis in die 70er Jahre, in denen im bunten Garten des Krautrocks auch solch seltsam-wertvolle Musik-Kräuterchen wie HOELDERLIN oder OUGENWEIDE sprießten. Aber auch eine Band, bei der „Bube“ TILL UHLMANN aktiv mitwirkte, kommt einem beim Hören der CD in den Sinn: die DISSIDENTEN.
BUBE DAME KÖNIG kombinieren also das alte Volksliedgut - „Nun will der Lenz uns grüßen“ ist das mit über 700 Jahren älteste Lied von „Traumländlein“ - in steter Abwechslung mit eigenen Kompositionen und Texten, die sich streng an ihren musikalischen Vorbildern orientieren. Dieses romantische Liedgut wird mitunter mit irischem und schwedischem Folk vereint, manchmal tempogeladen, aber viel öfter balladenhaft vorgetragen. Natürlich dürfen dabei solche Instrumente wie die Drehleier, Violinen, Querflöte, Posaune und Dobra nicht fehlen. In ganz seltenen Momenten taucht dann neben akustischen Gitarren und Kontrabass auch mal ein E-Bass oder eine E-Gitarre (Saalenixe) und eine Pedal Steel (An der Saale hellem Strande) auf.
Eins der wichtigsten Instrumente auf dem Album ist die Drehleier. Schon diese Tatsache macht die CD zu etwas ganz Besonderem. Aber auch der gefühlvolle Gesang von JULIANE WEINELT, der nicht gequält oder überambitioniert, sondern in bester Folk-Tradition daherkommt, beeindruckt von Anfang an. Wenn dann mit „Ebereschenbaum“ und „Spielemann“ sogar noch irisch-schottische Traditionals mit deutschen Texten versehen dargeboten werden, dann ist natürlich für jede Menge Abwechslungsreichtum in dieser neuen Folkmusik aus Halle gesorgt, wobei sich als Beweis ein Blick auf den Trailer des Albums lohnt.
FAZIT: Die Leipziger Volkszeitung schreibt zu „Traumländlein - Neue Folkmusik“: „Erfrischend anders als sonst interpretiert.“ So gesehen also Volksmusik im neuen, modernen Gewand. Mit Punkten kaum zu bewerten, dafür gilt aber dieser mutigen, neuzeitigen Musik die Hochachtung des Musikkritikers, der bis dato Volksmusik nicht ausstehen, nun aber verstehen und genießen kann. Danke!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nun will der Lenz uns grüßen
- Spielemann
- Wenn alle Brünnlein fließen
- Heideförsterlied
- Ebereschenbaum
- An der Saale hellem Strande
- Saalenixe
- Blasse Mary
- Schnitter Tod
- Dat du min Leevsten büst
- Gewerkschaftslied
- Es ist ein Schnee gefallen
- Kein schöner Land
- Abschied
- Bass - Kaspar Domke, Simon Lopez Caldeiro
- Gesang - Juiane Weinelt, Jan Oelmann
- Gitarre - Jan Oelmann, Alexander Wurlitzer
- Schlagzeug - Jan Oelmann
- Sonstige - Till Uhlmann (Drehleier, Violine), Juliane Weinelt (Querflöte, Maultrommel), Jan Oelmann (Violine), Andreas Uhlmann (Posaune)
- Traumländlein - Neue Folkmusik (2015)
- Winterländlein (2016) - 11/15 Punkten
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