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The Loranes: Trust (Review)

Artist:

The Loranes

The Loranes: Trust
Album:

Trust

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Retro-Rock‘n‘Roll frisch aus der Garage

Label: Noisolution
Spieldauer: 39:29
Erschienen: 16.10.2015
Website: [Link]

Hier kommt sie nun - die unerbittliche „Wahrheit“ über eine junge Berliner Band namens THE LORANES, die 2013 teilweise aus dem KADAVAR der Musik-Vergangenheit hervorging, als sich deren Bassist MAMMUT aus den Reihen der musikalischen Tierleichen verabschiedete, um mit THE LORANES neue Pfade einzuschlagen, ohne allerdings nie wirklich die alten, noch ein wenig nach Aas müffelnden, zu verlassen. Eine kluge, aber nicht ganz konsequente Entscheidung, die dazu führte, dass THE LORANES auf „Trust“ wie ein in der Rock‘n‘Roll-Vergangenheit stehen gebliebenes Trio aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, aber leider gänzlich ohne Keyboards, daherkommt, welches nach einer gehörigen Anzahl von Übungsstunden in der Garage nun ihren wummernden Rock sowie groovenden Blues und eine zarte Prise Psychedelic gerade heraus auf die hinter der Garagentür lauschenden, neugierigen Musikfreunde abfeuert.

Trust“ fuzzt ohne Ende elfmal zwischen zwei bis vier Minuten pro Song und trägt noch den Rotz früher VELVET UNDERGROUND in der Nase sowie den Schmalz später OASIS, die gerade ihre „Wonderwall“ überklettern, in den Ohren. Der Sound erinnert natürlich auch eher an die Spätsechziger als ans digitale Zeitalter. Spätestens hier sollte man darum den Promo-Satz zitieren, der die Musik von THE LORANES treffender kaum beschreiben kann: „Auf ‚Trust‘ sind jede Menge Querverweise in die Plattenkisten der Vergangenheit zu hören, jede Pose eine Seite aus dem großen Fotoband der Rockmusik und doch, wenn die Nadel auf die schwarzen Scheiben setzt, packt es dich und klingt frisch und neu und eigen.“ Mein kleines Kritiker-Öhrchen und -Herzchen würde allerdings bei den beiden Adjektiven „frisch“ und „neu“ Einspruch einlegen und durch „altbewährt“ und „rückbesinnend“ ersetzen. Eine Tatsache, die vielleicht dem Einen oder Anderen doch etwas übel aufstoßen könnte, darum sei hier nochmal eindeutig die Wahrheit zu „Trust“ ans Licht gebracht: THE LORANES verstehen sich offensichtlich mehr als die Rock‘n‘Roll-Bewahrer der Neuzeit als die Innovativ-Geister des Musik-High-Tech-Zeitalters, wovon auch das hervorragende Cover von Frank Popp zeugt.

Doch nicht nur das. Auch ihr natürlich in schwarz-weiß gedrehtes Video zum hitverdächtigen „Lonely Girl“, auf dem das besungene einsame Mädchen die LORANES nach und nach mit einem Duellier-Revolver aus dem 19. Jahrhundert in Richtung Jenseits schickt, sich ihr Blut ins Gesicht schmiert und die drei Jungs damit von der Bühne verdammt, auf der sie zuvor standen, passt sich hervorragend in das „Plattenkisten-Bild der Vergangenheit“ ein.

Mit dem Titel-Song, dem mit Abstand psychedelischsten des gesamten Albums, endet die LP bzw. CD und weckt die Neugier auf eine weitere Wahrheit aus dem Hause THE LORANES.

FAZIT: Ich stehe vor meinem Plattenschrank und suche nach einem guten, mal harten und mal rock‘n‘rollenden, Rock-Album aus den späten 60ern oder frühen 70er-Jahren.
Doch was ziehe ich plötzlich mitten aus dieser Sammlung heraus?
Genau - THE LORANES mit ihrem 2015er Werk „Trust“.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4350x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Black Cat White Cat
  • Serviant Of Fear
  • Easy
  • Dead End Road
  • Suicide Leaders
  • Lonely Girl
  • (Hey) You Said
  • She Ain‘t You
  • Breathe In
  • Bore Me To Death

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Trust (2015) - 11/15 Punkten
  • 2nd (2017) - 12/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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