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Steve Rothery: The Ghost Of Pripyat (Review)
Artist: | Steve Rothery |
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Album: | The Ghost Of Pripyat |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Instrumentalmusik mit viel Gitarre |
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Label: | InsideOut Music | |
Spieldauer: | 55:19 | |
Erschienen: | 02.02.2015 | |
Website: | [Link] |
Instrumentale Rockmusik im Kuschelgewand sollte ja spätestens seit der musikalischen Resteverwertung mit Charts-Garantie aus dem Hause PINK FLOYD wieder so richtig angesagt sein. Ein endloser (Über-)Fluss - oder doch überflüssige Endlosigkeit, die uns da mit „The Endless River“ geboten wurde. Und mitten in diesen Fluss stürzt sich nun ein weiterer begnadeter Gitarrist hinein. STEVE ROTHERY von MARILLION betreibt glücklicherweise auf seinem taufrischen Instrumental-Album „The Ghost Of Pripyat“ keine musikalische Frischzellenkur von Irgendwann-mal-Liegengebliebenem, sondern zeigt uns, im Gegensatz zum letzten Floyd-Output, wie angenehm ein von Gitarre und Keyboard dominiertes Album anno 2015 klingen kann.
Natürlich werden wir wieder mit dem typischen MARILLION-Sound, den Rothery durch seine mit viel Sustain angereicherte Stratocaster, die ganz ähnlich natürlich auch von DAVID GILMOUR immer mal wieder zu hören ist, zum Ausdruck bringt, beglückt. Genauso entdecken wir auf diesem stilistisch sehr abwechslungsreichen, aber von der Stimmung her leider etwas zu ruhigen Album, auch die deutlichen Einflüsse eines STEVE HACKETT - besonders in den akustischen Gitarre-Momenten -, ANDY LATIMER, SNOWY WHITE oder JEFF BECK. Und schaut man die Gästeliste der an diesem Album beteiligten Musiker durch, entdeckt man natürlich mit STEVE HACKETT und STEVEN WILSON sogleich zwei ganz Große ihres Gitarrenfachs, womit auch gleich die immense PORCUPINE TREE-Parallelen auf dem mit knapp 12 Minuten längsten Titel „Old Man Of The Sea“ geklärt wären. Hackett selber darf sich auf dem das Album eröffnenden „Morpheus“ einbringen.
Nichtsdestotrotz erinnert mich dieses Album jedoch am stärksten an einen auf den ersten Blick vielleicht nicht jedem bekannten Gitarristen, der unter anderem aber Mitglied von ROGER WATERS‘ The Bleeding Heart Band war und bereits bei SCOTT WALKER, MIKE OLDFIELD, SUEDE, WESTERNHAGEN und und und mit in die Saiten griff: JAY STAPLEY. Seine Instrumentalalben zwischen Prog, Rock, etwas Jazz und Akustik waren fast immer faszinierend. Ähnliches gilt auch für „The Ghost Of Pripyat“, selbst wenn die Geister, die hier von STEVE ROTHERY gerufen werden, noch nicht ganz so verrückt ihre musikalischen Spielchen treiben, wie es wünschenswert wäre - dafür schläfern sie uns aber an der einen oder anderen Stelle ein. Doch selbst mit solch einem Makel lodert in diesem Gitarren-Album noch ein ansteckendes Feuer, welches im endlosen Fluss der letzten PINK FLOYD-Veröffentlichung längst überspült wurde.
FAZIT: Auch heutzutage gibt es noch wirklich überzeugende Instrumental-Alben, die vom progressiven Rock bis zur entspannten Akustik alles in sich tragen, was ansprechende Musik in Vergangenheit und Gegenwart ausmacht. Dazu brauchen wir wirklich nicht in alten Musikschnipseln zu suchen, die uns mit einem seit geraumer Zeit schon viel zu oft beschmutzten Markennamen verkauft werden. Hier steht nicht nur der Name des Gitarristen von MARILLION auf dem Cover, sondern hier ist auch viel MARILLION und noch mehr gute, einfallsreiche Instrumentalmusik drin.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Morpheus
- Kendris
- Old Man Of The Sea
- White Pass
- Yesterday‘s Hero
- Summer‘s End
- The Ghost Of Pripyat
- Bass - Yatim Halimi
- Gitarre - Steve Rothery, Steve Hackett, Steven Wilson, Dave Foster, Riccardo Romano
- Keys - Riccardo Romano
- Schlagzeug - Leon Parr
- The Ghost Of Pripyat (2015) - 11/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 16.03.2015 User-Wertung: 12 Punkte |
Starke Scheibe, hätte ich dem Jungen nicht zugetraut.
Instrumental, und dennoch immer spannend und gar nicht langweilig |