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The Marigold: Kanaval (Review)
Artist: | The Marigold |
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Album: | Kanaval |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experiment / Post Rock |
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Label: | DeAmbula | |
Spieldauer: | 48:22 | |
Erschienen: | 17.01.2015 | |
Website: | [Link] |
Achtung, dies ist das dritte Album der Italiener THE MARIGOLD, die nicht zu verwechseln sind mit den quasi gleichnamigen Schweden, die zugleich auch wesentlich kommerzieller sind. Auf "Kanaval" ist erlaubt, was gefällt, und zwar leider vornehmlich den Musikern und weniger dem mit wenn nicht eingängiger, so doch zumindest interessanter Musik rechnenden Hörer.
Noise und Klangexperimente ("sludge jungle" ist pures Dröhnen, "disturbed" minimalistische Hypnose, die fast irre macht - im negativen Sinn) finden auf der Scheibe vorwiegend statt, was nicht weiter schlimm wäre, wenn THE MARIGOLD nicht gänzlich ohne Höhepunkte auskommen würden. Alles ist nett anzuhören, insbesondere die Percussion-Parts in mehreren Stücken und die vielschichtigen Arrangements generell, aber die Ideensubstanz ist schlichtweg sehr dürftig, selbst was das intime Wave-Stück "fade down to go down" betrifft, das nicht aus den Puschen kommt. Der sporadische Gesang in allen Tracks, falls es keine ausschließlichen Instrumentalstücke sind, ist ausdrucksarm und lediglich ein weiteres Instrument sozusagen, was die Identifikation mit THE MARIGOLD nicht gerade einfacher macht.
Die zehn Minuten von "demon leech" verlaufen am Ende im Nirgendwo, "so say we all" mit Mandoline und schräger Stimme mutet auch eher grenzwertig an, und einzig das treibend bissige "sick transit gloria mundi" lässt sich mit seinen Dissonanzen und wirklich aufbegehrendem Charaker als gehobene Kost annehmen. Nach zwei Alben ist das schon ein bisschen wenig.
FAZIT: Für Menschen, die es experimentell und astringent mögen, sind THE MARIGOLD vielleicht okay, aber in keinem Fall der Weisheit letzter Schluss, und im internationalen Vergleich im unteren Drittel egal wie avantagardistischer Gitarrenmusik anzusiedeln. Man kann nicht alles mit Freigeist und Intellekt entschuldigen, denn am Ende geht es immer noch um Freude oder zumindest Spannung beim Hören.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- organ - grinder
- magMantra
- fade down to go down
- sick transit gloria mundi
- sludge jungle
- third melancholia
- so say we all
- disturbed
- demon leech
- Bass - Stefano Micolucci
- Gesang - Marco Campitelli
- Gitarre - Marco Campitelli, Amaury Cambuzat
- Keys - Marco Campitelli, Gioele Valenti
- Schlagzeug - Giovanni Lanci
- Kanaval (2015) - 5/15 Punkten
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