Mit der akustischen Visitenkarte ‘Jezebel’ widmen sich WHEEL IN THE SKY einer Dame, die es nicht sonderlich gut mit Gitarrist und Sänger David Berlin zu meinen scheint. Es ist eine von vielen Oden an ein undankbares Weibchen Marke Femme Fatale, und in gleicher Weise handelt es sich bei dem erst 2014 im schwedischen Uppsala gegründeten Quartett um einen zur Band gewordenen Zitatenschatz von allerlei schon einmal Dagewesenem.

“Heading For The Night” kann sich aber von vorne bis hinten hören lassen und hat so gar nichts vom überwiegend schnell erfassten, schnell gehassten Zeug aus der Vintage-/Retro-Schmiede am Hut. Die Band beweist nicht nur ein Gespür für bombige Melodien (der Ohrwurm-Opener ‘Death To All’) und Hooks, sondern überrascht mit einem zeitlosen Charakter, wie ihn eigentlich nur bewährte alte Hasen an den Tag legen, ohne krampfhaft auf irgendein “Früher” zu schielen.

Ein leicht verschrobenes Flair gehört dazu, aber etwa das hämmernde ‘Total Eclipse Of The Brain’ oder das kurz-knackige ‘Damn It All To Hell’ und der spacig-melodische Rauswerfer ‘God On High’ stellen sich als sehr eingängig heraus. Dass die Band ein wenig unflexibel ist, was das Rhythmische angeht, mag man ihr als einzigen Makel ankreiden.

FAZIT: Leicht überdurchschnittlicher Vertreter des Classic-Rock-Revivals, Punkt.