ARCANA 13 ist die Tarot-Karte, die für wen steht? Genau, für den Tod. Da ist es naheliegend, seine Band nach ihr zu benennen, vor allen Dingen, wenn man unumwunden damit hausieren geht, großer Fan alter italienischer Horror-Movies zu sein und zu seinen Haupteinflüssen BLACK SABBATH und PENTAGRAM zählt.

Aber das italienische Quartett ARCANA 13 ist unüberhörbar mit Leib und Seele bei der Sache und liefert ganz locker eine der besten Doom-Scheiben der letzten Monate ab. Das gelingt vielleicht auch deshalb, weil alle Beteiligten gestandene Musiker sind, Sänger und Gitarrist Andrea Burdisso spielt noch bei VOID OF SLEEP, während sein Kollege Simone Bertossi bei den Dänen MNEMIC den Viersaiter bedient. Alle eint die Liebe zu Horror-Movies der Sechziger und Siebziger, wobei man acht herausgegriffen hat und die auf dem Album verewigten Songs jeweils an einen der Filme angelehnt hat.

Das Vorgehen wird beim Opener „Dread Ritual“ mit Samples aus Mario Bavas „La Maschera del Demonio“ recht deutlich, danach verzichtet man aber auf direkte Zitate und lebt mehr von der Inspiration, die zu einer gelungenen Mischung aus groovenden Iommi-Riffs und rockigen Griffin-Melodien führt, die alle diesen schwer zu fassenden okkulten dunklen Unterton haben. Dazu passt der hohe prägende, aber nie nervende Gesang nahezu perfekt, der sich eher an klassichen Doom-Sängern als an growlenden Gruftbewohnern orientiert. Offenkundig wird der Horror-Movie-Tick der Band noch in der instrumentalen Coverversion des „Susperia“-Titeltracks der unterschätzten GOBLIN, dessen fesselnde Melodie einer der vielen Höhepunkte von „Danza Macabra“ ist.

FAZIT: Die lächerlichen 444 Facebook-Likes haben sich seit dem Erstkontakt mit ARCANA 13 beinahe verdoppelt. Verdient hätte die Band mindestens eine Verzehnfachung, da „Danza Macabra“ ein von vorne bis hinten fesselndes klassisches Heavy-Doom-Album mit Hingabe und Seele ist. File under: kleine Band, großes Album.