Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Dennis Hormes: Six Strings Therapy (Review)

Artist:

Dennis Hormes

Dennis Hormes: Six Strings Therapy
Album:

Six Strings Therapy

Medium: CD
Stil:

Urwüchsiger Blues- und Hard-Rock

Label: A1 Records / SPV
Spieldauer: 46:39
Erschienen: 24.03.2016
Website: [Link]

Sind wir nicht alle reif für eine Therapie?
Hier kommt eine der schönsten, denn sie feuert unsere Sucht an, anstatt sie zu bekämpfen oder zu verhindern oder uns davon zu befreien!
Es ist die Sucht nach guter Musik, die noch rockt, die noch handgemacht klingt, sich auf das Wesentliche konzentriert und dabei trotzdem uns mal hart rannimmt und dann wieder zärtlich streichelt.
So sieht sie aus und so klingt sie: die Sechs-Saiten-Therapie!
Und unser „Musik-Therapeut“ heißt DENNIS HORMES!
Seine Musik trägt je nach Bedarf mal den SATRIANI-Rocker oder den BONAMASSA-Blueser und immer den rotzig-rauen Gesang eines Mannes in sich, der nach verrauchten Clubs klingt, in denen er sich jede Menge Musik-Sporen verdiente, ähnlich wie es ein TOM WAITS bei dem einen oder anderen Glas Whisky tat. Oder sagen wir‘s mal ganz einfach, in dieser „Rundum-Kombination“ haben die Amis ihren RICHIE KOTZEN und wir nunmehr unseren DENNIS HORMES!

In der guten Dreiviertelstunde und auf den 12 Songs von „Six String Therapy“ hört man sofort die unglaubliche Erfahrung, die Hormes als Musiker bereits besitzt, der allerdings bisher größtenteils nur im Hintergrund stand, egal ob das nun bei FETTES BROT, THE BOSS HOSS oder gar DALIAH LAVI und vielen anderen war, die er auch bei ihren Welttourneen begleitete. Doch seine wahre Musik-Leidenschaft liegt ganz offensichtlich im urwüchsigen Rock und Blues aller Spielarten von feurig temporeich übers Mid-Tempo bis hin zu verträumt klingenden Balladen. Kein Weg ist ihm dabei zu weit und was DENNIS HORMES an seiner Gitarre leistet, verlangt beim Hören Hochachtung ab, selbst wenn seine Kompositionen noch ein wenig zu sehr „retro“ klingen und uns zu den Wurzeln guter Rock-Musik führen, aber noch keine wirklich neuen Bäumchen pflanzen. Auch wäre es nicht schlecht gewesen, wenn im Booklet der im Jewel-Case verpackten CD statt einer einseitigen „Dankes-Orgie“ und drei Bildern zusätzlich noch die Texte enthalten wären. Vielleicht ein Anregung für sein drittes Solo-Album, das hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.

Hormes jedenfalls spielt nicht nur auf seiner Gitarre, er nutzt ihren Resonanzkörper auch als perkussives Schlaginstrument, auf dem er zart „trommelt“ oder sog. „Pick-Scratches“ mit einbindet, bei denen er mit einem Plektrum bzw. seinem Ring auf den Saiten „kratzt“, indem er Plektrum oder Ring darüberzieht. So gelingen ihm sehr interessante zusätzliche Effekte und rhythmische Auffälligkeiten, die sofort ins Ohr gehen, sodass einen schon der erste, dem Album seinen Namen verleihende, hart losrockende Song einen beim Hören packt und mitnimmt. Die Saiten-Therapie hat begonnen!

Und auf den Rocker muss natürlich eine Blueser folgen, was dann nach „Heart To Squeeze“ auch gleich mit „Living A Lie“ geschieht. Sogar ein GARY MOORE scheint dabei noch ein kleines Zeichen direkt aus dem Musiker-Himmel aller viel zu früh verstorbenen Gitarristen beizusteuern, nach dem leidenschaftlichen Motto „Still Got The Blues“!

Getreu dem Retro-Konzept taucht in der Musik von DENNIS HORMES, der durchaus auch einem BON JOVI oder AXL ROSE gesanglich das Wasser reichen kann, eine Orgel auf und lässt den Hörer in den Zeiten schwelgen, während der man ein Studio mit kompletter Band betrat, die Scheibe einspielte, auf eine schwarze Scheibe fräste und dann glücklichen Hörern unter ihren ganz speziellen Diamanten des drehenden Tellers legte. Früher war zwar nicht alles besser - aber vieles klang einfach besser, authentischer, leidenschaftlicher. Und genau dieses Gefühl weckt DENNIS HORMES mit „Six Strings Therapy“ wieder!

FAZIT: Auf „Six Strings Therapy“ beweist DENNIS HORMES, dass er nicht nur therapeutische Rockmusik für sich nach der Vergangenheit sehnende Rock-Nostalgiker hinbekommt, sondern ein wahrer Saiten-Hexer an der Gitarre ist und sich dabei locker in die vorderste Reihe der Ausnahmegitarristen einreiht. Vom Gesang und den Kompositionen her gibt‘s noch ein bisschen Luft nach oben, aber der hormessche Gitarren-Virus infiziert einen umgehend!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4871x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Six String Therapy
  • Heart To Squeeze
  • Living A Lie
  • I Don‘t Care ‘bout You
  • Fading
  • Here 4 A Reason
  • Do You Feel Alright?
  • Going Down
  • Set My Condition
  • Morning Lights
  • Stronger
  • Cashing Up

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!