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Lurrie Bell: Can‘t Shake This Feeling (Review)
Artist: | Lurrie Bell |
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Album: | Can‘t Shake This Feeling |
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Medium: | CD | |
Stil: | Purer Blues |
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Label: | Delmark Records / Bear Family Records | |
Spieldauer: | 55:40 | |
Erschienen: | 26.08.2016 | |
Website: | [Link] |
Was bitte soll man zu einem Album schreiben, das sich völlig auf die Wurzeln des Blues konzentriert und zu einem Musiker, der wie die Wiedergeburt eines JOHN LEE HOOKER – auch wenn er stimmlich nicht ganz an dessen Charisma heranreicht - klingt?
Vielleicht sollte man einfach nur Tom Marker, den ausgewiesenen Blues-Experten schlechthin, zitieren, der feststellt: „Der Blues strömt wie Blut durch die Adern bei LURRIE BELL. Er ist das pure Blues-Urgestein. Ein reiner Blues-Mann. Ein einzigartiger Musiker. Ein bürgerlicher – nein – ein nationaler Musik-Schatz!“
Das also wäre schon ein gelungenes FAZIT, aber ein geklautes.
Darum noch ein paar wichtige, unerlässliche Hintergründe zu Lurrie, die seine musikalische Sozialisierung beleuchten und unausweichlich klar machen, warum Bell aus heutiger Sicht der Blueser geworden ist, vor dem sich jede Menge Größen der Szene tief verbeugen.
Und wo wir schon bei dem Blues-Blut waren, das durch seine Adern fließt, reicht ein Blick zurück in Richtung seines Vaters, dem legendären Harmonika-Virtuosen CAREY BELL, mit dem auch Lurrie bis zu dessen Tod im Jahr 2007 gemeinsam auftrat. Vater Bell galt als eine der heißesten Blues-Nummern Chicagos, der gemeinsam mit solchen Größen wie MUDDY WATERS oder WILLIE DIXON auftrat. Und sein Sohn Lurrie trat einfach in dessen Fußstapfen und füllte sie vollkommen aus. Allerdings in erster Linie als Sänger und Gitarrist, wobei wir natürlich auf „Can‘t Shake This Feeling“ nicht auf die Mundharmonika verzichten brauchen. Gespielt wird sie in diesem Falle aber von MATTHEW SKOLLER, ebenfalls einem ganz großen Blueser der New Yorker Musik-Szene.
Schon mit dem Titelsong „I Can‘t Shake This Feeling“ knüpft Bell genau dort an, wo er bei seinem Album „Blues In My Soul“, für das er den Blues Music Award 2014 erhielt, aufhörte. Nichts Modernes, sondern Uriges, also genau das, was den Blues der ersten Stunde ausmacht: Leidenschaft, Intensität, Bodenständigkeit, Gefühl und Seele! Blues mitten aus dem Herzen Chicagos! Und schon der erste Song stellt das klar, was uns 13 Blues-Stücke und 56 Minuten lang auf „Can‘t Shake This Feeling“ erwartet: „Blues Is Trying To Keep Up With Me“.
Wie bei Bell bereits gewohnt, teilt sich das Album ca. zur einen Hälfte in Eigenkompositionen und zur anderen in Cover-Versionen von WILLIE DIXON, T-BONE WALKER, EDDIE BOYD und viele mehr. Mit „Do You Hear“ covert er sogar einen Titel seines Vaters, der mit zu den Highlights des Albums gehört.
Dass LURRIE BELL sein ganzes Leben lang mit dem Blues infiziert wurde, der nicht nach Modernismen, sondern nur den ursprünglichen Roots schielt, ist auf „Can‘t Shake This Feeling“ als klingender Beweis unüberhörbar.
FAZIT: Auch das aktuelle 2016er Album von LURRIE BELL, welches er in nur drei Tagen (24. bis 26. Februar 2016) mit seiner Band einspielte, ist garantiert ein heißer Anwärter auf den Blues Music Award 2016!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Blues Is Trying To Keep Up With Me
- Drifting
- I Get So Weary
- One Eyed Woman
- This Worrisome Feeling In My Heart
- Sit Down Baby
- Hold Me Tight
- Sinner‘s Prayer
- I Can‘t Shake This Feeling
- Born With The Blues
- Do You Hear
- Hidden Charms
- Faith And Music
- Bass - Melvin Smith
- Gesang - Lurrie Bell
- Gitarre - Lurrie Bell
- Keys - Roosevelt Purifoy
- Schlagzeug - Willie Hayes
- Sonstige - Matthew Skoller (Mundharmonika)
- Can‘t Shake This Feeling (2016)
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