Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

M.A.Bakker: Rejected Scripts (Review)

Artist:

M.A.Bakker

M.A.Bakker: Rejected Scripts
Album:

Rejected Scripts

Medium: CD
Stil:

Funk, Soul, Rock, Jazz und Verrücktes

Label: Eigenpressung und Vertrieb
Spieldauer: 43:33
Erschienen: 20.03.2016
Website: [Link]

Wäre je ein FRANK ZAPPA in seinem viel zu kurzen Leben auf die Idee gekommen, ein „jazziges Funk & Soul-Album der besonderen Art“ aufzunehmen, das sich durch verrückte Einfälle, aber auch Traditionsbewusstes auszeichnet, es hätte wohl ganz ähnlich wie „Rejected Scripts“ von M.A.BAKKER geklungen!

Doch beginnen wir nicht mit einem Fazit, sondern von vorne.
MAARTEN B. BAKKER ist der holländische Bassist von MODEST MIDGET, die sich schon immer dadurch auszeichneten, eine wilde, progressive Stil-Mixtur in ihren Alben zu vereinen, denen deutlich ZAPPAeskes innewohnte. Nun ist der Bassist als Multiinstrumentalist auf seinem ersten Solo-Album „Rejected Scripts“ am Start und hat als Sänger gleich noch WARREN BYRD, amerikanischer Jazz-Pianist und Sänger, mitgebracht, dessen voluminöse Stimme eine frappierende Ähnlichkeit zum singenden Zappa-Begleiter IKE WILLIS hat. Bakker wiederum spielt seinen Bass ähnlich dem des ehemaligen Zappa-Bassisten ARTHUR BARROW, sodass tatsächlich dieses jazz-funk-orientierte Album sich garantiert nicht aus „Verworfenen Scripts“ sondern seelenvollen Zappaismen und herrlichen kompositorischen Wechselspielereien auszeichnet.

Auf „Rejected Scripts“ passiert etwas Ähnliches, wie es WARREN BYRD unter seiner Homepage ausdrückt, wenn er über Musik philosophiert: „Musik spricht mit einer freigeistigen Zunge und lässt die Seele von der Leine, damit sie einen kühnen und zugleich friedvollen Tanz aufführen kann.“

Und so tanzen auf diesem Album Trompeten und Posaunen mit Mellotron und Orgel, Flöten und Saxofone mit Bässen und Gitarren, während ein Schlagzeug sie dabei rundum begleitet und natürlich die außergewöhnliche, charismatische Stimme von WARREN BYRD das musikalische Geschehen abrundet.

Nun könnte natürlich die Frage aufkommen, was das alles speziell auch mit ZAPPA zu tun hätte, weswegen wir uns unbedingt auch den ironisch-versponnenen, manchmal fast zynischen Texten zuwenden müssen.

Alle zehn Songs erzählen ihre eigene Geschichte wie in einer Sammlung kurzer, aber abgeschlossener lyrischer Novellen, unter deren Titel Bakker immer eine ganz kurze Zusammenfassung der Handlung beifügt, die sich dann beispielsweise so lesen:
„This Amazing Hat“ - Hier findet ein Vagabund eine neue Kopfbedeckung und zugleich neues Vertrauen.
Oder nehmen wir „It‘s A Dirty Job“ - Hier unterbewertet ein Monarch seine Privilegien und träumt von einem einfachen Leben.
Besonders schön liest es sich auch bei dem von KURT VONNEGUTs satirisch-philosophischen Sci-Fi-Roman beeinflussten Titel „The Sirens Of Titan“ - Hier opfert der glücklichste Mann der Erde sein Leben, um eine schmutzige Party mit dem hübschesten Mädchen der Galaxie zu feiern. Am Ende gipfelt diese schmutzige Party dann in den letzten zwei Strophen: „Astronomical cuties / Blowing licks on their fluties / This is deep space // Sexy space senoritas / And black hole margaritas / This is deep space party time / It‘s out of this world.“
Ja, wer hier nicht den zappaschen Lyriker-Geist wiederentdeckt, der kennt wahrscheinlich Zappa bzw. dessen Texte gar nicht.

Und weil das Album so gelungen und M.A.BAKKER irgendwie zugleich so locker drauf ist und zum Glück seine verworfenen Skripte nicht wirklich im Papierkorb versenkt hat, enden wir hier einfach mit einem Zitat des Percussionisten PAPE SECK: „Maarten ist ein fantastischer Bassist - aufgeschlossen, voller Überraschungen und immer neugierig. Er ist komplett glaubwürdig und auf der Bühne sofort in enger Verbindung mit dem Publikum. Er lebt die Musik!“
Rejected Scripts“ ist der beste Beweis für Secks Worte!

FAZIT: Einfach noch einmal den ersten Abschnitt dieser Kritik lesen!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4954x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • This Amazing Hat
  • It‘s A Dirty Job
  • All We Need (Is A Little Bit Of Luck)
  • Fright Night
  • Ming Zhao Paradise
  • Jet Set Dream
  • Goodnight Suzanna
  • House Of Leaves
  • The Sirens Of Titan
  • OASIS

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!