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Max Petersen Trio: Dream Dancing (Review)
Artist: | Max Petersen Trio |
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Album: | Dream Dancing |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Unit / Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 54:23 | |
Erschienen: | 21.10.2016 | |
Website: | [Link] |
Hier ist auf der Achse Europa-USA mal wieder starker Jazz entstanden, wobei man den Klassik-Hauch, der "Dream Dancing" durchpulst, nicht unter den Tisch kehren sollte, den schon mit dem viertelstündigen Titelstück gemahnt der Pianist an die Ausdrucksgewalt von Satie und dessen Zeitgenossen. Die Bezeichnung Kammerjazz trifft auf dieses Trio also definitiv zu.
Die drei Musiker lassen sich Zeit, damit sich ihr Liedmaterial entfalten kann, und improvisiert wird dabei selbstverständlich auch, doch dem Ganzen liegt hörbar ein kompositorisches Fundament zugrunde. Speziell die Rhythmusgruppe - vielleicht liegt es an Amerikaner Jimmy Macbride am Schlagzeug - versprüht traditionelles Genre-Flair ('Rausch'!), wie man es bis in die 1950er zurückverfolgen kann, so man die einschlägigen Genre-Werke von Blue Note und Co. heranzieht.
Wie ausgeführt wohnt der Platte dann aber doch viel mehr inne, nicht zuletzt die Tanzhistorie der Alten Welt (Walzern? Mit Max Petersens Trio kein Problem), aber - womöglich erfrischend für manche - keinerlei nordische Kühle, die selbst in der osteuropäischen Szene mittlerweile en vogue ist und inflationär als vermeintlich "moderner" Kniff angewandt wird.
Peterson und seine beiden Mitstreiter suchen ihr Heil nicht darin, sondern wecken ihre farbenfrohen Stimmungsbilder auf andere Weise, nicht zuletzt durch ein sehr weit ausgereiztes Klangbild, dem eine entsprechend dynamische Produktion zugute kam - und wenn 'Bad Kingdom' am Ende nachgerade zum Zappeln im Jazzclub einlädt, weiß man wieder, warum diese Musik - zumal so frisch dargeboten - dermaßen zeitlos ist.
FAZIT: Das MAX PETERSEN TRIO spielt klassischen Jazz für drei mit hohem Ideenreichtum, rhythmischer wie melodischer Brillanz und hörbar Freude der Beteiligten an dem, was sie tun. Davon könnten sich manche Kammerorchester, die hier oftmals im Kleinen anklingen, etwas abschneiden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dream Dancing
- Rausch
- Take Easy Thai
- Belemoth
- Pride
- Goodbye Käpt'n
- Bad Kingdom
- Bass - Lukas Traxel
- Keys - Max Petersen
- Schlagzeug - Jimmy Macbride
- Dream Dancing (2016) - 13/15 Punkten
- Divine Traces (2019) - 13/15 Punkten
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