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Ulan Bator: Abracadabra (Review)

Artist:

Ulan Bator

Ulan Bator: Abracadabra
Album:

Abracadabra

Medium: CD/LP
Stil:

Post-, Kraut- und Prog-Rock

Label: Acid Cobra Records / Overdrive Records
Spieldauer: 40:14
Erschienen: 26.01.2016
Website: [Link]

Schon wenn man den Namen der Band liest, die nicht etwa aus der Mongolei, nach dessen Hauptstadt sie sich wohl benannte, sondern aus einer anderen Hauptstadt, nämlich der französischen - also Paris - kommt, überfällt einen ein kalter Schauer. Denn ULAN BATOR ist mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von Minus 2 Grad die kälteste Hauptstadt der Welt.

Hört man die französische Band, welche in erster Linie wohl nur noch aus dem singenden, komponierenden und textenden Multi-Instrumentalisten AMAURY CAMBUZAT (und nicht wie seit 1993 aus einem Trio) besteht, dann entdeckt man sicher so einige Parallelen.

Cambuzats Musik könnte man mit wenigen Worten als eine Form experimentellen Post-, kalten Kraut- und getragenen Progressive-Rocks bezeichnen, der neben einer beängstigenden zugleich auch eine faszinierende Atmosphäre ausstrahlt. Daran hat sicher auch die langjährige Freundschaft zu einer bekannten deutschen Krautrock-Band, in der sogar verschiedene Mitglieder von ULAN BATOR eine zeitlang aktiv waren, keinen unerheblichen Anteil. 1996 begann während einer gemeinsamen Frankreich-Tour eine feste Beziehung zu FAUST, deren Einfluss auch noch deutlich auf „Abracadabra“ zu spüren ist, denn einige der zehn Songs weisen einen deutlichen Hang zu finster anmutendem Krautrock auf, der von einer Vielzahl Gitarren, jeder Menge Keys (E-Piano, Orgeln, Farfisa, Wurlitzer, Mellotron, Synthis), tiefem Bass, düsterem Gesang und elektronischen Effekten lebt. Sehr oft begibt sich ULAN BATOR dabei auch in den unergründlichen VELVET UNDERGROUND, als die Wirkung psychedelischer Musik noch ganz besonders durch kleine Mittelchen verstärkt wurden, die zusätzlich das Bewusstsein erweitern sollten.

„Saint Mars“ überrascht anfangs sogar mit akustischen Gitarren- und Gesangslinien, die Erinnerungen an „Mother“ von PINK FLOYDs „The Wall“ wecken, bis uns dann „Evra Kedebra“ mit bedrohlichem Drumming wieder auf die finstere Seite von ULAN BATOR führt. "Holy Wood“ verbreitet daraufhin mit akustischer Gitarre wieder ein leicht floydianisches Feeling samt NEU!- bzw. MICHAEL ROTHER-Parallelen. Leider ist dieses wunderbare Instrumental viel zu kurz geraten. Wobei uns das schwer psychedelische „Radiant Utopia“ dann doch ein wenig dafür entschädigt und in seinem weiteren Verlauf mit fast optimistisch stimmenden Krautrock-Melodien aufwartet!

Wenn uns dann Pauken, ein Mellotron, sphärischer Solo- sowie Chor-Gesang und verträumte akustische Gitarren mit „Protection“ aus „Abracadabra“ verabschieden, ist ULAN BATOR am Ende tatsächlich ein bezauberndes Album gelungen.

FAZIT: Auf „Abracadabra“ verzaubern ULAN BATOR aus Paris ihre Hörer mit einer gelungenen Mischung aus Post-, Kraut- und Prog-Rock, der aus eisigen Tiefen zu kommen scheint, aber in unseren Ohren trotzdem einen wohlig warmen Klang hinterlässt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 5042x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Chaos
  • Longues Distances
  • Coeurrida
  • Ether
  • Saint Mars
  • Evra Kedebra
  • Holy Wood
  • Radiant Utopia
  • Golden Down
  • Protection

Besetzung:

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