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Warhorse: Warhorse (1970) - Half-Speed-Remaster (Review)
Artist: | Warhorse |
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Album: | Warhorse (1970) - Half-Speed-Remaster |
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Medium: | LP | |
Stil: | 70er-Jahre-Hardrock allererster Güteklasse |
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Label: | Repertoire Records | |
Spieldauer: | 43:35 | |
Erschienen: | 03.05.2015 | |
Website: | [Link] |
Schon nach den ersten Tönen dieses historischen Hardrock-Juwels, das mal wieder von Repertoire Records ausgegraben wurde, wird einem klar, dass hier irgendwer von DEEP PURPLE seine Finger mit im Spiel haben muss. Und auch der Gesang kommt einem so seltsam bekannt vor. Für all das gibt‘s eine ganz einfache Auflösung, die leider schon seit vielen Jahren in Vergessenheit geraten ist.
Vor über 45 Jahren gründete der DEEP PURPLE-Bassist NICK SIMPER gemeinsam mit GED PECK, MAC POOLE, ASHLEY HOLT und RICK WAKEMAN (!!!) die Band WARHORSE, die bereits vier Jahre und zwei LPs später wieder aufgelöst wurde. Sicher zum Leidwesen aller Freunde von DEEP PURPLE, denn ohne jegliches Wenn und Aber sind die Ähnlichkeiten zu den Vorzeige-Hardrockern, bei denen bis dahin Simper am Bass aktiv war, unverkennbar, was einerseits natürlich neben dem DP-Bass-Spiel auch an der LORDschen Orgel-Bearbeitung von FRANK WILSON lag, der Wakeman ablöste, weil der zukünftige YES-Keyboarder wegen notorischer Unzuverlässigkeit aus der Band geworfen worden war. Selbst das PECKsche Gitarrenspiel wies so einige BLACKMOREsche Parallelen auf. Und selbst Sänger ASHLEY HOLT gab sein Bestes, um im hardrockenden DEEP PURPLE-Status seine Stimmbänder ganz ähnlich wie ROD EVANS und IAN GILLAN zu strapazieren. Und wer nun beim Namen ASHLEY HOLT neugierig geworden ist und sich fragt: „Den kenne ich doch irgendwo her?“, der sollte sich einfach mal mit RICK WAKEMAN auf die „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ begeben, denn dort wird er ihn als einen der Sänger auf „Journey To The Centre Of The Earth“ wiederentdecken.
Die A-Seite des Albums beginnt ähnlich wie Purples „Speed King“, wobei zum Anfang des Albums genauso wie in dessen Verlauf die Hammond Orgel immer wieder eine bedeutende Rolle eingeräumt wird. Hier ist kein Kampf zwischen einem Blackmore und einem Lord zu erkennen, der damals schon bei DEEP PURPLE tobte, sondern ein gelungenes Miteinander von Orgel und E-Gitarre sowie einem außergewöhnlich stark agierendem Sänger. Fast entsteht beim Hören von „Warhorse I“ der Eindruck, dieses „Streitross“ hätte DEEP PURPLE noch das Wasser abgraben können, die kurze Zeit später mit „Deep Purple In Rock“ (1970), „Fireball“ (1971) und „Machine Head“ (1972) unangefochten den Hardrock-Thron bestiegen.
Mit dem einzigen aus der Rolle fallenden, fast poppigen, als Single ausgekoppelten „St. Louis“, einem Cover der EASYBEATS, gelang WARHORSE sogar ein Hit, der ihnen im Grunde nicht gut tat, denn mit dieser Art Musik tat sich die Band absolut keinen Gefallen. Dagegen sind die psychedelisch angehauchten Hardrock-Nummern „No Chance“ oder „Solitude“ und das „Fools“ vorwegnehmende, finstere „Woman Of The Devil“, samt ausgiebigem Gitarren- und Orgel-Solo, echte kleine Meisterwerke!
Dank Repertoire-Records dürfen wir nun wieder das 46 Jahre alte Vinyl-Schätzchen von WARHORSE in den Händen halten und sofort, wenn wir es auf unseren Plattenspieler legen, feststellen, dass es eine unglaubliche Klangqualität hat. Das liegt daran, dass Repertoire bei vielen seiner Uralt-Wiederveröffentlichungen auf ein ganz spezielles, liebevolles Aufnahmeverfahren zurückgreift, indem es die Originale im „Half-Speed-Mastering“, mit halber Geschwindigkeit also, neu aufnimmt und damit Fehler des Originals beseitigt und den Klang grandios verbessert, wenn es die Aufnahmen wieder in normaler Geschwindigkeit auf 180-Gramm-Vinyl presst.
Eine wahres Stereo-Feuerwerk ungeahnten Ausmaßes!
Für dieses Remastering zeigte sich sogar das Abbey-Road-Studio verantwortlich, welches durch die BEATLES weltberühmt wurde.
Selbst wer diese rare Platte im Original besitzt, wird garantiert Ohren und Augen machen, wenn er diese Version hört, nachdem er sie aus der original nachempfundenen Klapp-Papphülle und der weich gefütterten Innenhülle, die genauso gestaltet wurde, wie das runde Label, das auf der Platte pappt und beim Drehen die tollsten Bilder entfaltet, nimmt.
FAZIT: Wer‘s noch nicht wusste, der weiß es jetzt. WARHORSE wurden vor gut 45 Jahren nicht nur vom DEEP PURPLE-Ex-Bassisten NICK SIMPER gegründet, sie klangen auch ganz ähnlich. Ein längst vergessenes Meisterwerk, das sich mindestens auf dem gleichen Niveau wie die Purple-Ableger RAINBOW und WHITESNAKE bewegt!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (22:40):
- Vulture Blood (6:11)
- No Chance (6:16)
- Burning (6:22)
- St. Louis (3:51)
- Seite B (20:55):
- Ritual (4:57)
- Solitude (8:44)
- Woman Of The Devil (7:14)
- Bass - Nick Simper
- Gesang - Ashley Holt
- Gitarre - Ged Peck
- Keys - Frank Wilson
- Schlagzeug - Mac Poole
- Red Sea (1972) – Half-Speed-Remaster auf 180g-Vinyl (2015)
- Warhorse (1970) - Half-Speed-Remaster (2015)
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