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Adna: Closure (Review)
Artist: | Adna |
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Album: | Closure |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Dream-Pop |
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Label: | Despotz Records | |
Spieldauer: | 32:12 | |
Erschienen: | 17.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Hängen wir einfach kurz mal einem kranken Gedanken nach, der in unserer Zeit und unserer Gesellschaft eine immer größere, unerträgliche Rolle spielt: „Die Frau auf dem Cover des Albums trägt einen Schleier. Mit der kann was nicht stimmen. Religiös verpeilt ist die. Vielleicht sogar Terroristin. Vorsicht vor diesem Album!“
In was für einer Zeit leben wir eigentlich?
Zum Glück in einer, in der es auch noch Menschen gibt, die sich Gedanken machen, statt Vorurteile zu übernehmen. Denen nicht alles egal ist, was hier so passiert auf Kosten der Schwachen. Auf Kosten der Natur. Auf Kosten von uns selbst.
Zum Glück in Zeiten, in denen noch solche nachdenklich-traurigen Alben erscheinen wie „Closure“ von ADNA. Einer Musikerin, die mit einer wundervollen Stimme und der Kunst melancholische, fast hymnische, mal tiefdunkle, dann wieder sonnenhell leuchtende Songs zu schreiben, von denen eine fast hypnotische Wirkung ausgeht, weil wir uns danach jede Menge „Thoughts“ (Gedanken) machen.
Sie nimmt uns gefangen in ihrem Schleier aus Musik, legt ihn zärtlich um uns, lächelt uns an und flüstert in unsere Ohren: „Lass die Idioten da draußen in Politik, Wirtschaft und Religion doch verrückt spielen. Höre einfach nur in dich hinein – und dann höre meine Musik. Lass dich von ‚Closure‘ begleiten. Danach wirst du wohl etwas trauriger, etwas bewegter, etwas nachdenklicher sein – aber auch glücklicher. Denn du hast dich (leider nur 32 Minuten lang) ganz deinen Gefühlen hingegeben, deinen eigenen Schleier angelegt, der dich vor diesem Alltag bewahrt und so deine Allnacht geworden ist. Schließe die Augen, öffne nur die Ohren und lass dich treiben!“
Und dann singt sie uns zuerst ihr Lied von der „Wunderschönen Hölle“, um uns anschließend ganz in ihr „Closure“ einzuhüllen bzw. wortwörtlich einzuschließen, während andere da draußen ihre ganz private Hölle entfachen, wenn sie uns Kriege als Friedensmissionen verkaufen und bei jedem Widerspruch immer wieder ihre Nazi-Keule rausholen, um das Feuer unter dem Kessel zu entfachen, in dem sie längst selber sitzen.
Manchmal reicht es eben nicht, dass uns irgendwer nur einen Spiegel vor‘s Gesicht hält, sondern dass er uns auch ein paar Kopfhörer über die Ohren stülpt. Die ideale Musik darunter ist die von ADNA, um alles noch einmal zu „Overthinking“ (überdenken). Nicht etwa weil sie nur Botschaften verbreitet oder „verschleiert“ daherkommt, sondern weil sie in einer Liga neben solch begnadeten Musikerinnen wie AGNES OBEL, BIRDY oder ANDREA SCHROEDER singt.
Ein wunderschönes, leider viel zu kurzes Album!
Im Forum von Plattentests schrieb „myx“, der gerade von einem ADNA-Konzert kam, genau die Worte, welche sich herrlich als FAZIT eignen, selbst wenn man ADNA noch nicht live erlebt, sondern „nur“ ihr bereits drittes Album „Closure“ gehört hat: „Sympathische, ganz bescheidene, zierliche junge Frau aus Schweden mit bosnischen Wurzeln. Und mit einer unvergleichlich sonoren, dunkel gefärbten, atmosphärischen Stimme ... ADNA stand ganz alleine auf der Bühne, keine Band, kein Rückhalt, nichts. Nur eine Gitarre und diese wunderbare Stimme - magisch. Und ‚Closure‘ zählt für mich zu den schönsten Alben des bisherigen Jahres.“
Recht hat er!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Closure
- Overthinking
- Leave
- Now
- Thoughts
- If
- Soaked Eyes
- Hide Me In Smoke
- Someone Someone
- Gesang - Adna Kadic
- Gitarre - Adna Kadic
- Keys - Adna Kadic
- Closure (2017) - 13/15 Punkten
- Black Water (2021) - 11/15 Punkten
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