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Armored Dawn: Power Of Warrior (Review)
Artist: | Armored Dawn |
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Album: | Power Of Warrior |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Power Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 55:03 | |
Erschienen: | 29.07.2016 | |
Website: | [Link] |
Nachdem ich mich mit der letzten Platte südamerikanischen Stahls (in Form von SKILTRON) kaum anfreunden konnte, war ich erst einmal ein wenig skeptisch, was mich bei ARMORED DAWN erwarten würde. Dankenswerter Weise stellt sich beim Hören von „Power Of Warrior“ aber rasch Erleichterung ein, denn die Brasilianer machen auf ihrem Debütalbum einiges besser als ihre argentinischen Kollegen. Sie spielen zwar nicht herausragenden, aber dennoch gefälligen Power Metal, der sich vor allem an europäischen Vorbildern der gar nicht so fernen Vergangenheit orientiert.
Da gibt es ein paar GRAVE DIGGER–Rhythmen, Gitarrenarbeit, die an HAMMERFALL erinnert und immer mal wieder scheinen SABATON-Anleihen durch, auch weil sich gerade durch den etwas dunkleren und rauen Gesang von EDUARDO PARRAS Parallelen zu SABATONS JOAKIM BRODEN aufdrängen. Anders als die schwedischen Kriegsvertoner verzichten ARMORED DAWN dabei jedoch zum Glück auf allzu simplifizierte Kirmesrefrains und durchkalkulierte Mitsingparts.
Stattdessen gibt es getragene Refrains, die nicht unbedingt auf den schnellen Effekt setzen, sondern eher durch ihre epischen Qualitäten überzeugen. Das bezeugen beispielsweise die Songs „Prison“ und „My Heart“. Ein weiterer Unterschied zu SABATON: Die Rolle des Keyboards beschränkt sich nicht darauf, im Refrain für einen noch fetteren Sound zu sorgen, sondern tritt bisweilen durchaus dominant im Song auf, ohne dabei ins Kitschige abzugleiten. Dass Sänger und Songwriter EDUARDO PARRAS gerne SABATON hört, ist auch der Presseinfo zu entnehmen. Etwas schade ist, dass demgegenüber die IRON MAIDEN-Einflüsse, die es auch geben soll, so gut versteckt sind.
Dass das Debut der Band so professionell klingt, ist auch dem Produzenten Tommy Hansen zu verdanken. Der hat in die 80ern die glorreichen „Keeper Of The Seven Keys Alben“ von HELLOWEEN und die ersten Scheiben der PRETTY MAIDS produziert. Er ist so etwas wie die graue Eminenz des europäischen Power Metals und hat in diesem Bereich mit sehr vielen Bands zusammengearbeitet – unter anderem mit DRAGONFORCE, HEAVENLY, STORMWARRIOR und FAIRYLAND.
Nun klingt also auch eine brasilianische Band nach aktuellem europäischen Power Metal. Solange die Qualität dabei aber so hoch ist, wie im Fall von ARMORED DAWN, gibt es aber gar keinen Grund, diesen Umstand zu kritisieren. Und die arg klischeebehaftete Präsentation des Ganzen durch Titel und Cover des Albums verbuchen wir mal als Enthusiasmus und Begeisterung für die Musik.
FAZIT: Das Debutalbum von ARMORED DAWN ist für Power-Metal-Fans gewiss interessant. Und das liegt nicht am Exotenbonus, den sie als Brasilianer genießen, sondern vor allem am soliden Handwerk, das geboten wird, bei dem aber eine eigene Note nicht zu kurz kommt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Viking Soul
- Too Blind To See
- Prison
- My Heart
- Power Of Warrior
- Far Away
- Mad Train
- Glances In The Dark
- King
- Someone
- William Fly (The Pirate)
- Bass - Fernando Giovanetti
- Gesang - Eduardo Parras
- Gitarre - Tiago de Moura, Timo Kaarkoski
- Keys - Rafael Agostino
- Schlagzeug - Rodrigo Oliveira
- Power Of Warrior (2016) - 10/15 Punkten
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