Partner
Services
Statistiken
Wir
Blackfinger: When Colors Fade Away (Review)
Artist: | Blackfinger |
|
Album: | When Colors Fade Away |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Doom Metal / Hardrock |
|
Label: | M-Theory | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 06.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Wie bereits das BLACKFINGER-Debüt zeichnet sich „When Colors Fade Away“ eben dadurch aus, dass es nicht sofort zündet und die ehemalige (einzige, sorry Kyle Thomas!) TROUBLE-Stimme Eric Wagner nicht den offensichtlichen Weg wählt. Für den Doom-Bereich ist es ein ungewöhnliches Album, das gemächlich beginnt und seine elegische Unterströmung bis zuletzt beibehält.
Das bedeutet andererseits nicht, dass es zwischendurch keinen ordentlichen Krach geben würde; das Gegenteil ist der Fall. Gitarrist Terry Weston (tatsächlich von DREAM DEATH respektive PENANCE - dieser Sound ist unverkennbar - und somit eine kleine Sensation zumindest für Underground-Kenner) langt immer wieder kraftvoll in die Saiten, bloß dass die Kompositionen eindeutig auf die Stimme des Sängers zugeschnitten sind und sogar psychedelischer ausfallen als zuletzt.
Wagner geriert sich beispielsweise in ‚Can I Get A Witness‘ auf überzeugende Art zum Geschichtenerzähler vom Schlage eines Bob Dylan (bloß mit weniger eigenwilliger Stimme sowie mehr Feuer unterm Hintern), und selbst typisch zähfließende Stücke (‚My Old Soul‘) umweht ein gewisses West-Coast-Flair, ohne dass man gleich an Hippie-Mucke denken müsste.
Ein Faible dafür hat der Frontmann zwar seit je, doch diese Scheibe dürfte zu den finstersten überhaupt zählen, an denen er sich jemals beteiligt hat bzw. die auf sein Konto allein geht, auch wenn er nicht hoffnungslos erscheint. Somit und eingedenk durchweg spannenden Songwritings darf man die Platte mit Fug und Recht als weises Werk eines alten, aber immer noch hungrigen Helden ansehen, das weiter wächst, je länger man sich damit beschäftigt.
FAZIT: Doom with a difference - mit BLACKFINGERs zweitem Album ist bewiesen, dass Eric Wagner keinen Bock auf Eintagsfliege hat, sondern diese Band als definitives Hauptarbeitsumfeld für seine musikalische Kreativität ansieht. Den treuen Hörer, der den weniger offensichtlichen Weg des Charakterkopfs bereits von der ersten Scheibe her schätzt, belohnt der Amerikaner mit Songs, die direkter auf den Punkt kommen, aber dennoch zu aufmerksamem Hören (die Stimme an sich, die Texte!) nötigen. Ein zukünftiger Dauerbrenner in euren Regalen, wetten?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- When Colors Fade Away
- Can I Get A Witness
- All My Sorrow
- My Old Soul
- Afternow
- Crossing The River Turmoil
- Beside Still Water
- Waiting For The Sun
- Till We Meet Again
- Blackfinger (2014) - 12/15 Punkten
- When Colors Fade Away (2017) - 12/15 Punkten