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Eo!: Heile Welt (Review)
Artist: | Eo! |
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Album: | Heile Welt |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 33:30 | |
Erschienen: | 05.05.2017 | |
Website: | [Link] |
Hinter EO!, einer Abkürzung für "entweder oder", steckt ein musikalischer Einzelkämpfer, der sich elektronischem Pop mit deutschen Texten verschrieben hat und sich nicht nur mit kernigen Slogans, sondern auch in Hinblick auf seine ästhetisch klare Linie (Fotos, Artwork) gut zu inszenieren weiß. Was in Sachen Song und Stil dahintersteckt?
Stil bedeutet bei EO! zuallererst stylisch. "Heile Welt" wurde auf allen Ebenen elegant aufgezogen, was sich in den ausgesuchten Genre-Versatzstücken widerspiegelt: Amerikanischer Neo-R'n'B mit raunenden Weibchen im Hintergrund ('Samen keimt') trifft auf Edel-Dancefloor und schlichten Allerwelts-Pop, der aber so abartig souverän arrangiert und struktiert wurde, dass man nur eine Riege abgeklärter Produzenten-Asse hinter dem Künstler vermuten kann.
Soulige Balladen vereinen sich mit ungleich kühlerem Wave vor einer Textkulisse, die prinzipiell auch in irgendeine Schlagerparade passen würde. Die kundgegebene Aufbruchsstimmung und pathetisch betonte Leidenschaft von EO! ('Herzschlag'), der dystopische Schwulst gegenüber ungleich positiverer Kost ('Ein Teil vom Ganzen') - das alles mutet eher wie ein Lippenbekenntnis an, als dass man den Eindruck gewänne, der/die Macher seien mit echter Leidenschaft dabei.
Das Ergebnis lässt dann an eine Mixtur aus dem Machismo von Deutsch-Rap ('Nitroglycerin'), einer geschlechtsumgewandelten Landa Del Rey und Xavier Naidoo denken. Denken dürft ihr jetzt auch, nämlich was ihr wollt von EO! Verboten gut gekonnt ist das, was dieses Projekt bietet, in jedem Fall. Zu gut? Für den Untergrund-Spürhund vermutlich schon, aber der wird hier sowieso nicht angesprochen.
FAZIT: Origineller, leicht düsterer deutschsprachiger Pop auf der Höhe der Zeit, der zahlreiche Bezüge zulässt. Das keiner davon so richtig greift, adelt EO! ein Stück weit, aber man muss ein Faible für die oben genannten Acts haben, um etwas mit "Heile Welt" (ironisch gemeint natürlich, der Titel) anfangen zu können. Mal sehen, was medial und kommerziell daraus wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Samen keimt
- Wo bist Du hin?
- Herzschlag
- Wenn ein Stern erlischt
- Ein Teil vom Ganzen
- Ich komme zurück
- Heile Welt
- Nitroglycerin
- Es war einmal
- Du
- Morgens am Strand
- Heile Welt (2017) - 12/15 Punkten
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