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Ghosttown Company: FolkRock (Review)
Artist: | Ghosttown Company |
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Album: | FolkRock |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Folk |
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Label: | Prosodia | |
Spieldauer: | 41:24 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Diese Trierer forcieren das "grüne" Klischee schon ein bisschen, wenn man sich ihren Webauftritt und ihre generelle Ästhetik vor Augen hält, doch was musikalisch auf ihrem Debütalbum passiert, macht solcherlei unerheblich, denn so viele wirklich tolle Songs hat man gebündelt im Irish-Folk-Bereich lange nicht auf eine Langspielplatte gehört.
Die Band geht mitunter außerordentlich verspielt vor, obgleich die erwartbare Attitüde - Lebensfreude und ein zart roter Faden von Traurigkeit, der sich durch alle Stücke auf "FolkRock" spannt - allzeit präsent bleibt. Davon zeugen das lässige 'Far Away', das leidenschaftliche 'Spanish Lady' und das besonders melancholische 'Plastic World' noch vor den restlichen Stücken.
Ob man die zigste Version von THIN LIZZYs 'Whiskey In The Jar' braucht, sei dahingestellt, aber GHOSTTOWN COMPANY machen ihre Sache hierbei wie mit anderen Songs hervorragend, gerade weil sie dem Klassiker seine Rock-Komponente nehmen und ihn dennoch um nichts berauben.
Generell zehren die Mitglieder von überlieferten keltischen Liedern und amerikanischer Songwriting-Tradition zugleich, was keinen Widerspruch darstellt. Flöte,Trompete, Flügelhorn oder Mundharmonika und akustische Saiteninstrumente sowie die konventionellen Rock-Klangerzeuger ergeben ein buntes Bild, auf dessen Leinwand sich die Gruppe mit solchem Erfolg an eigenen Kompositionen versucht, dass Fremdinterpretationen zur Nebensache verkommen.
Innerhalb des Sextetts, das erst 2015 von Gitarrist und Sänger Christian gemeinsam mit Schlagzeuger Steffen gegründet wurde, nimmt Akkordeonist Edwin eine tragende Rolle ein. Dank ihrer während ähnlicher Projekte im Voraus gesammelten Erfahrung und dezent punkiger Zwischentöne wird "FolkRock" über 2017 hinaus nachklingen, wenn von zwingenden Genre-Alben die Rede ist.
Gleichzeitig da die Band nicht krampfhaft bemüht darum vorgeht, authentisch "irisch" aufzutreten, haftet ihr etwas Natürliches an. Ebendadurch, dass die Musiker sie selbst bleiben - Menschen aus dem moselfränkischen Sprach- und Kulturkreis, die sich allerdings eingehend mit dem musikalischen Erbe derer auseinandergesetzt haben, denen sie nacheifern -, gelingt ihnen ein sehr, sehr vorzeigbares Album, an dem sich so einige bekanntere einheimische Kappelen messen lassen müssen, die den Irish Pub auf die Weltbühne transferieren möchten … wo er überhaupt nicht hingehört.
FAZIT: "FolkRock" ist genau das und noch mehr, nämlich ein ganzheitliches Album semiakustischer Musik, die in klassisch liedhafte Tracks gegossen zeitloser nicht sein könnte. Hut ab vor euch, GHOSTTOWN COMPANY, und Daumen dafür drücken, dass ihr überregional von euch reden macht!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shooting Star
- Far Away
- Whiskey In The Jar
- Plastic World
- Clowns In A Game
- Greenlands
- Going Down
- Black Velvet Band
- Hell You Know
- Island Of The Green
- Spanish Lady
- A Lost One’s Ballad
- FolkRock (2017) - 11/15 Punkten
- Vagabond Kings (2022) - 8/15 Punkten
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