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Haudegen: Schweiß (Review)
Artist: | Haudegen |
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Album: | Schweiß |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Deutschrock |
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Label: | Tonpool & Zebralution | |
Spieldauer: | 50:23 | |
Erschienen: | 04.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Drei konzeptionell zusammenhängende Alben, in ihrer stilistischen Anlage genau berechnet und jeweils vorhersehbare zehn Stücke lang … "Schweiß" ist das zweite zwischen "Blut" und "Tränen", den beiden hinsichtlich ihrer Ausrichtung an entgegengesetzten Enden des musikalischen und gestischen Repertoires von HAUDEGEN angesiedelten Parts.
Dass "Schweiß" quasi in der Mitte steht, geschieht (vielleicht ungewollterweise) nicht ohne Grund, denn die enthaltenen Stücke sind für HAUDEGEN-Verhältnisse tatsächlich eher Mittelmaß. Das Spektrum beschränkt sich auf beharrlich gen Hymnen gebürstete Kompositionen wie 'Atlantis in den Wolken' und 'Du hast einen Freund in mir', wobei es die zwei Herren manchmal mit Kumpel-Kitsch übertreiben.
Das ist für sie nichts Neues, weil ihr bisheriger Katalog bereits einige arg schmalzige Songs enthält, bloß waren sie noch auf keinem Album in solcher Dichte zu hören wie hier. Mit pathetischen Gesten, die beim Hörer wohl Tränen der Rührung über die eigene Ergriffenheit provozieren sollen (zum Glück bringt der letzte Teil "Tränen" dank einiger toller Leisetreter niemanden zum Weinen), legen es HAUDEGEN darauf an, dass wir alle in Salzwasser ertrinken. Darin scheinen sie dann auf einer abgetakelten Arche (falls so ein Schiff überhaupt Segel hat) herumzuschippern, an deren Bord alle willkommen sind, die sich als Außenseiter verstehen.
Der bevorzugte Modus lautet: Möchtegern Arena-Rock, doch es reicht allenthalben zur Mobilmachung derer am Spielfeldrand beim nächsten Lokalderby. Einen gewissen Tiefsinn darf man HAUDEGEN zwar nie absprechen, aber wenn zum zigsten Mal von im Alkohol zerronnenen Freundschaften salbadert wird, die vermutlich sowieso nie zu eng waren, wie man denken möchte, wird es ärgerlich. Rein musikalisch ist die Chose wasserdicht und so originell wie ein Pansen, aber genauso zweckmäßig, vor allem eben beim Wiederkäuen solcher Manierismen.
Kurzum: Bei aller Standfestigkeit und Souveränität, mit der HAUDEGEN hier Musik machen - "Schweiß" kann schmerzfrei nur von unverbesserlichen Fans des Duos genossen werden.
FAZIT: Weder Experimente noch - das ist schlimmer - nur einen Hauch von Ironie wagen HAUDEGEN auf "Schweiß". Der aktuelle Stand der Dinge in Sachen Befindlichkeitsmusik ist bei den beiden Protagonisten leider mit keinem Song so stark wie das Material des eigentlich gar nicht so unähnlich gelagerten "Lichtblick", was dieses Album eindeutig zum Schwachpunkt ihrer Konzept-Trilogie macht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Heute für immer
- Atlantis in den Wolken
- Das vergesse ich dir nie
- Wilde Orchideen
- Happy End
- Mit Gefühl
- Du hast einen Freund in mir
- Das gefällt mir
- Dein Augenblick
- Himmel im Herz
- Altberliner Melodien (2016)
- Tränen (2017) - 11/15 Punkten
- Schweiß (2017) - 7/15 Punkten
- Blut (2017) - 11/15 Punkten
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