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Nidingr: The High Heat Licks Against Heaven (Review)
Artist: | Nidingr |
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Album: | The High Heat Licks Against Heaven |
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Medium: | LP/CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Indie Recordings | |
Spieldauer: | 41:39 | |
Erschienen: | 10.02.2017 | |
Website: | [Link] |
Es gibt diese speziellen Black-Metal-Bands, die vom linken Pfad an der Kreuzung Old School/Progressiv Richtung Progressiv abbiegen und sich durch eigenwilliges Terrain vorankämpfen. In diesen Gefilden tummeln sich nicht nur Bands wie CODE, BLUT AUS NORD, ENSLAVED, ELIMI oder MAYHEM, sondern seit geraumer Zeit auch NIDINGR, stilecht aus Norwegen. Wie die vorgenannten Bands startete man bereits 1996 als klassische Black-Metal-Kapelle, ließ sich aber satte neun Jahre bis zum Debütalbum Zeit. Danach wurden die Veröffentlichungen etwas regelmäßiger und so ist man nach „Greatest Of Deceivers“ 2012 jetzt mit „The High Heat Licks Against Heaven" bei Longplayer Nummer Vier angekommen. Einer der Gründe für das eher gemächliche Voranschreiten des Outputs dürfte darin liegen, dass Gitarrist Teloch seit einigen Jahren bei eben MAYHEM tätig ist, während die komplette NIDINGR-Instrumentalfraktion live bei Madame MYRKUR ausgeholfen hat. Soweit zu Bekannt- und Verwandtschaftsverhältnissen.
Das macht noch keine gute Band, aber NIDINGR zählen sicher zu den Black-Metal-Highlights der letzten Monate. „The High Heat Licks Against Heaven" darf man dabei wörtlich nehmen, da das Album ein Feuerwerk aus Ideen, Raserei, Wildheit und Eiseskälte ist. Gleich der Einstand ist mit ein paar spastischen dissonanten Gitarrenakkorden vor einen alles überrollendem Sturm bei minus 43° wegweisend für die zehn Songs. Die Gitarren rasen immer leicht schräge voran, stoppen unvermittelt und schwenken in kurze Todesblei-Powerchords oder ruhige beunruhigende gepickte Melodien, in denen das Tempo bis zu Doom reduziert wird. Man, haben NIDINGR eine Dynamik, von leisen Albträumen zu Balken vor die Kauleiste in einer Sekunde und dabei packen sie den Hörer emotional bei den Eiern, wie es sonst nur NEUROSIS hinbekommen, die allerdings doch in anderen Sphären unterwegs sind.
Was NIDINGR allerdings von klassischen Black-Metal-Kapellen unterscheidet, ist der Gesang. Cpt. Estrella Grasa war nicht umsonst in den Neunzigern Sänger in der Hardcore-Kapelle KORT PROSESS und so ist sein Gesang eher ein markantes kraftvolles Brüllen als hohes Gekreische. Aber das harmoniert hervorragend gerade dann, wenn die Geschwindigkeit aus den Songs herausgenommen wird und solche Brecher wie „Naglfar Is Loosed“ oder „Gleipnir“ den Hörer zermalmen. Um Abwechslung in den Gesang zu bringen, steuern auch noch Garm von ULVER und MYRKUR kurze Passagen bei, die aber eher zum Namedropping taugen als wirklich kriegsentscheidend zu sein.
FAZIT: Ja, NIDINGR sind ein widerspenstiges rohes Biest, das nicht so schnell zum Haustier wird. Wenn es aber dann gezähmt ist, mag man es gar nicht mehr missen. Groß.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hangagud
- Surtr
- The Ballad Of Hamther
- On Dead Body Shore
- Gleipnir
- Sol Taker
- Ash Yggdrasil
- Heimdalargaldr
- Valkyries Assemble
- Naglfar Is Loosed
- Bass - SIR
- Gesang - Cpt. Estrella Grasa
- Gitarre - Teloch
- Schlagzeug - Øyvind Myrvoll
- Sonstige - Destructhor: Backing vocals, Garm: Guest vocals on "Ash Yggdrasil", Myrkur: Guest vocals on "Naglfar Is Loosed"
- Sorrow Infinite And Darkness (2006) - 9/15 Punkten
- The High Heat Licks Against Heaven (2017) - 13/15 Punkten
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